Landeshauptstadt: Debatte über Standort für Kunsthalle Klipp: Probleme mit dem Areal Blücherplatz
Innenstadt - Die von Milliardär Hasso Plattner geplante Kunsthalle sollte – nach dem Willen von Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg – auf dem zukünftigen Blücherplatz hinter dem Alten Markt gebaut werden. Zumindest beim Rathausreport seiner Fraktion am Sonntag erhielt Scharfenberg für die Forderung viel Zustimmung.
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Innenstadt - Die von Milliardär Hasso Plattner geplante Kunsthalle sollte – nach dem Willen von Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg – auf dem zukünftigen Blücherplatz hinter dem Alten Markt gebaut werden. Zumindest beim Rathausreport seiner Fraktion am Sonntag erhielt Scharfenberg für die Forderung viel Zustimmung.
Doch ganz so einig, wie es auf den ersten Blick scheint, sind sich auch die Sympathisanten der Linken nicht. „Wir sollten nicht egoistisch nur unsere Interessen verfolgen, sondern auch an die nächste Generation denken“ – und der wäre mit einer Kunsthalle im Lustgarten vielleicht mehr gedient als mit einem Hotel, sagte Gabriele Ritter von der Initiative „Pro Staudenhof“. Das Areal des Mercure-Hotels im Lustgarten ist, wie berichtet, Wunschstandort Plattners und der Stadt für die Kunsthalle. Plattner will Potsdam die Halle schenken. Zunächst will er eine eigenständige Sammlung mit Kunst aus den neuen Bundesländern aus den letzten 60 Jahren aufbauen – also mit Werken aus der DDR und dem Nachwende-Osten. Später soll auch Plattners weltweit geachtete Privatsammlung mit Werken der klassischen Moderne dort einziehen.
Der Linken geht es vorwiegend um den Erhalt des DDR-Interhotels, das heutige Mercure-Hotel. So wurden am Sonntag weitere Standort-Vorschläge gemacht – doch alle nötigten dem anwesenden Baudezernenten Matthias Klipp (Grüne) nur Kopfschütteln ab. Auch die ernstzunehmende Variante Blücherplatz bedachte er mit großen Vorbehalten. „Sie haben dort nicht etwa kein Problem, Sie haben ein anderes“, sagte er. Klipp verwies darauf, dass die Bebauungsplanung dort entweder den Erhalt der Rasenfläche oder eine Wohnbebauung vorsehe. Außerdem verwies er auf Probleme bei der Verkehrsanbindung und wegen der Nähe zur Rosa-Luxemburg-Schule. Wenn der Bebauungsplan geändert werden müsse, so würde das mindestens zwei Jahre dauern, erklärte Klipp – und vielleicht käme er gar nicht zustande. Dann aber sei garantiert die Chance im Lustgarten vertan, die durch das Auslaufen des Betreibervertrages für das Mercure-Hotels einmalig sei. Werde das Haus saniert, bleibe es wahrscheinlich die nächsten 20 oder 30 Jahre stehen. Das Hotel, wie auch von der Linken gefordert, als Studentenwohnheim zu nutzen, bezeichnete er als unrealistisch.
Scharfenberg zeigte sich nicht überzeugt. Eine B-Plan-Änderung könne auch schneller herbeigeführt werden, meinte er. Er betonte, dass die Linke nicht gegen den Bau der Kunsthalle sei, dass man aber größtmöglichen Konsens beim Standort erzielen wolle.dif
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