Landeshauptstadt: Debatte über Villa Schöningen Auslegung beendet / Grüne fordern Gutachten
Berliner Vorstadt – Der Bebauungsplan für die Villa Schöningen in der Berliner Vorstadt hat bis zum 13. Januar öffentlich in der Stadtverwaltung ausgelegen.
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Berliner Vorstadt – Der Bebauungsplan für die Villa Schöningen in der Berliner Vorstadt hat bis zum 13. Januar öffentlich in der Stadtverwaltung ausgelegen. Nun ist die Einspruchsfrist abgelaufen, erklärte gestern Dennes Freitag, Architekt im Büro des Berliner Architekten Bernd Faskel, der das Villen Areal im Auftrag von Eigentümer Dieter Graalfs und einem Partner, der Firma Lear, mit fünf Kavaliershäusern bebauen will. Die während der öffentlichen Auslegung der Pläne gemachten Einwände werden derzeit von der Bauverwaltung ausgewertet.
Zu den Kritikern des Vorhabens, eine Teilsanierung für die 1842 von Ludwig Persius (1803-1845) errichtete Villa durch eine Vermarktung der Kavaliershäuser zu finanzieren, gehört der Verein Berliner Vorstand. Robert Graf Pachta, Vizechef des Vereins, erklärte gestern gegenüber den PNN, gegen die Bebauungspläne Einspruch erhoben zu haben, da sie zu einer Ungleichbehandlung gegenüber den Villennachbarn führen würden. Wenn der Besitzer der Villa im hinteren Bereich, in der zweiten Reihe, bauen dürfe, müsse es auch den Nachbarn gestattet sein. Zudem, so Graf Pachta, sei bis dato nie wirklich festgestellt worden, dass eine Teilsanierung der historischen Villa an der Glienicker Brücke nicht auch ohne die fünf Kavaliershäuser möglich ist. Graalfs hofft, nach einer Entkernung der Villa einen kaufkräftigen Nutzer zu finden. Graf Pachta zufolge ist ein Gutachten über die Sanierungskosten und ein Wirtschaftlichkeitsgutachten notwendig. Das Grundstück sollte mit den zusätzlichen Baurechten für die Kavaliershäuser nur in dem Maße aufgewertet werden, wie es zur wirtschaftlichen Sanierung der Villa notwendig ist, nicht aber darüber hinaus. Graf Pachta fordert zudem eine Gesamtlösung für das Areal ehe über eine Bebauung entscheiden werden kann.
Ähnlich lauten die Forderungen der Bündnisgrünen, die in einem Antrag an die Stadtverordnetenversammlung ein Gutachten fordern. Mit dem soll geklärt werden, ob überhaupt eine Kompensation durch zusätzliche Baurechte als Gegenleistung für eine Villensanierung durch den Eigentümer notwendig ist. „Gegenwärtig wird frei über den Tisch verhandelt“, kritisiert Saskia Hüneke (Bündnisgrüne). Der Grünen-Antrag stand spät am Abend auf der Tagesordnung des gestrigen Bauausschusses.gb
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