Landeshauptstadt: Debatte um Neubau-Pläne Pro Potsdams Nachfolge-Bau für „Haus des Reisens“ umstritten
Innenstadt - In Potsdam ist eine öffentliche Debatte über die Architektur des Ersatzneubaus für das „Haus des Reisens“ entbrannt. Der vom Bauherren Pro Potsdam GmbH vorgestellte Entwurf des Architekten Ingo Schürmann gerät zunehmend in die Kritik: „Das Hochschlagen der Gemüter ist der Verwaltung nicht entgangen“, erklärte die Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD) am Dienstagabend im Bauausschuss.
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Innenstadt - In Potsdam ist eine öffentliche Debatte über die Architektur des Ersatzneubaus für das „Haus des Reisens“ entbrannt. Der vom Bauherren Pro Potsdam GmbH vorgestellte Entwurf des Architekten Ingo Schürmann gerät zunehmend in die Kritik: „Das Hochschlagen der Gemüter ist der Verwaltung nicht entgangen“, erklärte die Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD) am Dienstagabend im Bauausschuss. Das Gremium beschloss, der Oberbürgermeister möge das umstrittene Bauprojekt im von ihm geleiteten Hauptausschuss diskutieren lassen.
Pro Potsdam plant, das 1969 entstandene neungeschossige „Haus des Reisens“ an der Yorckstraße/Ecke Friedrich- Ebert-Straße ab Mai dieses Jahres abzureißen. Dem Hochhaus soll ein neues fünfgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus für 3,8 Millionen Euro folgen (PNN berichteten). Gewerblicher Hauptnutzer soll nach Angaben von Pro Potsdam ein Geldinstitut sein. Bis 1945 stand an der als stadtbildprägend angesehenen Stelle ein 1783 als Postgebäude nach den Entwürfen des Architekten Georg Christian Unger errichtetes Gebäude. Der Unger-Bau besaß eine stark ausdifferenzierte Fassade. Unger-Experte Christian Wendland hatte den Neubau-Entwurf in den PNN als „niederschmetternd“ und „langweilig“ bezeichnet. Die Stadtverordnete Saskia Hüneke (Bündnisgrüne) forderte gestern, „die öffentliche Debatte müsse aufgenommen und in irgendeiner Form beantwortet werden“. Der Schürmann-Entwurf bezeichnete sie gegenüber den PNN als „diskussionswürdig“. Originelle Entwürfe seien heutzutage „außerordentlich selten“.
Ausgangspunkt der Bauausschuss-Debatte ist ein Antrag der Linkspartei. Diese fordert den Oberbürgermeister in seiner Funktion als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Pro Potsdam GmbH auf, eine vergleichende Alternativuntersuchung zwischen den Optionen Sanierung des „Haus des Reisens“ oder Errichtung eines Neubaus. Ferner spricht sich die Linke für einen „offenen Architekturwettbewerb“ für den Neubau aus. Auch solle Pro Potsdam „sofortigen Ersatz“ für die 28 Einraumwohnungen im „Haus des Reisens“ schaffen. Zudem will die Linke das Kunstwerk „Flugschiff“ von Peter Rohn im öffentlichen Raum erhalten wissen. Der Linksantrag wurde zugunsten der anvisierten Hauptausschuss-Debatte zurückgestellt. Guido Berg
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