Landeshauptstadt: Debatte um Spitzenplatz für Potsdam Neue Studie bescheinigt Familienfreundlichkeit
Potsdam gehört zu den familienfreundlichsten Städten in Deutschland. Das hat die Stadt jetzt zum zweiten Mal von dem Wirtschaftsforschungs- und Beratungsunternehmen Prognos AG bescheinigt bekommen, wie Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) in seiner wöchentlichen Kolumne auf www.
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Potsdam gehört zu den familienfreundlichsten Städten in Deutschland. Das hat die Stadt jetzt zum zweiten Mal von dem Wirtschaftsforschungs- und Beratungsunternehmen Prognos AG bescheinigt bekommen, wie Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) in seiner wöchentlichen Kolumne auf www.potsdam.de mitteilte.
Bereits 2007 hatte Potsdam von Prognos den Titel der „familienfreundlichsten Stadt“ in Deutschland erhalten. Anders als damals gibt es bei der neuen und noch nicht veröffentlichten Untersuchung nach PNN-Informationen aber keinen Gesamtsieger. Stattdessen werden Top-Regionen in Sachen Familienfreundlichkeit aufgelistet. Und dazu gehört Potsdam – neben Städten wie Heidelberg, aber auch dem Landkreis Potsdam-Mittelmark. Eine Prognos-Sprecherin wollte sich auf PNN-Anfrage nicht zu Details der Untersuchung äußern, die demnächst als „Familienatlas 2012“ vorgestellt werden soll. Insofern bleibt unklar, wie Potsdam in den einzelnen Kategorien zur Familienfreundlichkeit genau abgeschnitten hat, etwa bei der Versorgung mit Kitas.
Dennoch hat die Diskussion um die Studie schon begonnen. So erklärte die Fraktion der Potsdamer Demokraten, selbstverständlich habe die Stadt „ohne Rücksicht auf die Kosten“ die Kinder und Jugendlichen gefördert. Dabei seien Kitas errichtet worden, „die wir uns eigentlich gar nicht leisten konnten“. Dazu seien mehrere Millionen Euro für die Jugendkultur ausgegeben worden. Doch zu den Familien würden auch die älteren Menschen gehören, die keine so „energischen Fürsprecher“ hätten wie den scheidenden Jugendamtschef Norbert Schweers. So stehe Potsdam bei der Zahl der Plätze in Einrichtungen der Altenpflege im Vergleich zu anderen Landeshauptstädten an letzter Stelle. Dazu hätten Senioren in Potsdam mit weiteren Unannehmlichkeiten zu kämpfen, so mit schlecht lesbaren Fahrplänen oder fehlenden öffentlichen Toiletten und Bänken zum Ausruhen in der Innenstadt. Für Rollator- und Rollstuhlfahrer gebe es noch zu viele Hindernisse. So bleibe ein „schaler Beigeschmack“ der neuerlichen Auszeichnung, so die Potsdamer Demokraten.
Jakobs erklärte in seiner Kolumne, mit Schulen und Kitas würde in die Zukunft der Stadt investiert. Allein in die Schulinfrastruktur würden in diesem Jahr 52,1 Millionen Euro investiert. Gute Schulen seien gerade für junge Familien der beste Grund, um auch in Potsdam zu bleiben, so Jakobs. Zudem müsse die Stadt mit dem prognostizierten Bevölkerungswachstum mithalten. So würden 2030 rund 185 000 Menschen in Potsdam wohnen, so Jakobs – 27 000 mehr als heute. HK
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