
© Julius Frick
Sport: Deffke bleibt gelassen
Handball-Drittligist VfL Potsdam geht am Sonntag mal wieder personell geschwächt ins Heimspiel
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Jens Deffke musste in der laufenden Handball-Drittligasaison schon das ein oder andere Mal improvisieren. Der VfL-Potsdam-Trainer ist nicht nur mit einem nahezu komplett neuen Kader in seine erste Saison bei den Potsdamern gestartet, immer wieder brachen ihm in den bisherigen elf Ligaspielen auch wichtige Stammspieler weg. Zunächst musste er den Weggang von Kreisläufer und Kapitän Alexander Urban kompensieren, dann war da die Grippewelle, die gleich mehrere Spieler für einige Tage flachlegte. Und in den letzten Wochen häufen sich die Verletzungen.
Frei von Sorgen ist Jens Deffke auch vor dem Heimspiel am Sonntag um 16 Uhr gegen die Reservemannschaft der HSG Lemgo nicht. Der 38-Jährige muss weiterhin auf seinen verletzten Kapitän Jan Piske verzichten (Handverletzung). Zudem sind gleich mehrere Spieler angeschlagen. Doch Deffke sieht es gelassen. „Es bringt doch nichts, zu jammern“, sagt er. Bisher schaffte es der Erzieher auch immer wieder, einen konkurrenzfähigen Kader aufzustellen und allen personellen Schwierigkeiten zu trotzen. So standen schon fünf A-Jugendliche im Kader der Drittligamannschaft. Casper Jacques und Maximilian Borrmann feierten ihr Männerdebüt bereits am vierten Spieltag. Dominik Nehls, Marius Hoffmann und Florian Demaitre folgten einige Spieltage später.
Auch für das Sonntagsspiel plant Deffke wieder mit einigen Nachwuchstalenten, obwohl diese bereits zuvor um 13 Uhr im Brandenburg-Derby der A-Jugend-Bundesliga gegen den LHC Cottbus auf dem Parkett in der Arena am Luftschiffhafen stehen. „Von der Belastung her ist diese Konstellation nicht schlimm“, erklärt Deffke. „Die Jungs werden bei den Männern ja nur für kurze Spielzeiten eingewechselt.“ Sein erstes Drittligaspiel wird am Sonntag gegen Lemgo auch Yannick Schindel absolvieren. Der 21-jährige Kreisläufer, der eigentlich beim HV Grün-Weiß Werder im Kader steht, wurde mit einem Zweitspielrecht für den VfL ausgestattet und wird zukünftig Bengt Bornhorn auf der Kreisposition entlasten können. „Yannick hat im Sommer schon ein Probetraining bei uns gemacht. Nur da hatten wir noch zwei etatmäßige Kreisläufer. Er ist ein sehr robuster junger Mann, der mit viel Leidenschaft Handball spielt und vom Charakter her super in unser Team passt“, sagt Deffke über den 1,90-Meter-Mann, der seit Saisonbeginn auch zweimal in der Woche mit den Potsdamern trainiert.
Mit der Entwicklung des neu formierten VfL-Teams ist der Trainer bisher durchaus zufrieden: „Wir machen seit Saisonbeginn viele kleine Schritte nach vorne. Befinden uns allerdings noch immer im Lernprozess“, so Deffke. Da ist es umso erstaunlicher, dass sich der VfL scheinbar problemlos im gesicherten Mittelfeld der Tabelle festsetzen kann. Mit 12:10- Punkten weist die Deffke-Truppe eine positive Bilanz auf, die sie nach Möglichkeit auch nach dem Lemgo-Spiel noch vorweisen will. „Wir werden alles geben, um die Punkte auch gegen den Favoriten hierzubehalten“, so der Trainer, der am Sonntag keinem Geringeren als dem Weltmeister des Wintermärchens 2007, Florian Kehrmann, an der Trainerbank gegenübersteht. „Zu Hause haben wir bisher immer gut gespielt und können eine gewisse Konstanz vorweisen.“ Bei fünf Heimspielen gingen die Hausherren nur einmal beim 27:28 gegen die GWD Minden II ganz knapp mit leeren Händen vom Parkett.
Luisa Müller
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