Sport: Dem Aufstieg ein Stück näher
VfL-Kapitän Göran Böhm: „Unsere mannschaftliche Geschlossenheit hat zum Sieg geführt.“
Stand:
Mit einem unerwarteten 32:28-Sieg gegen den Tabellenführer der Regionalliga Nordost, den HSG Tarp/Wanderup, haben die Handballer des 1. VfL Potsdam am Sonnabend nahe der dänischen Grenze ein Achtungszeichen gesetzt und sich auf den zweiten Platz in der Meisterschaftsrunde vorgekämpft. Das Team um Mannschaftskapitän Göran Böhm verdrängte den favorisierten Gastgeber durch den Sieg auf den dritten Rang.
Glückwunsch zu einem Sieg, Herr Böhm, mit dem vielleicht nicht unbedingt zu rechnen war.
Nein, gerechnet hat damit wohl keiner von uns. Bei jedem war aber die Hoffnung da, dass wir es schaffen können. Und dadurch kann man auch vielen Dingen begegnen, die vor einem solch wichtigen Spiel nicht unbedingt von Vorteil sind.
Mit welchen Schwierigkeiten hatte das Team denn zu kämpfen?
Wir mussten bis fast an die dänische Grenze fahren, sehr früh aufstehen und hatten eine lange Busfahrt zu absolvieren. Das ist nicht immer leicht zu verkraften und kann sich durchaus auf das Spiel auswirken. Die Mannschaft war aber hoch motiviert und hat das Ganze gut weg gesteckt.
Worauf führen Sie den Erfolg denn vor allem zurück?
Wir haben auf der Fahrt nach Hause noch einmal viel darüber geredet. In erster Linie, und da waren wir uns alle einig, war es die mannschaftliche Geschlossenheit. Wir wussten worum es ging und haben alle an einem Strang gezogen. Und dann hatten natürlich auch einige Spieler einen besonderen Tag erwischt. Wie etwa Pawel Kaniowski, der zehn Tore warf und nicht nur dadurch ein ganz wichtiger Teil der Mannschaft war.
Das klingt, als ob rund herum alles im Team stimmt. Haben Sie als Kapitän denn auch noch einige Mängel festgestellt?
Die gibt es immer. Bei der Deckungsarbeit ist noch einiges zu verbessern, und daran arbeiten wir im Training auch. Nach vorn haben wir im Spiel gegen Tarp/Wanderup allerdings ganz souverän gespielt. Der Angriff klappte gut; er war für den Gegner manchmal ziemlich unberechenbar. Wir sind recht variabel, so dass auch Ausfälle von Spielern gut kompensiert werden können. Und das sollte so beibehalten werden.
Der VfL steht nun auf dem zweiten Platz und ist dem möglichen Aufstieg in die zweite Bundesliga ein Stückchen näher gekommen. Wie geht denn das Team damit um? Ist er nicht zuletzt durch den Sieg vom Sonnabend inzwischen zum ernsthaften Thema geworden?
Das Ziel Aufstieg sollte in der Aufstiegsrunde jeder von uns haben. Was aber zählt, ist jedes einzelne Spiel. Darauf müssen wir uns immer wieder konzentrieren. Quervergleiche mit den Ergebnissen der anderen bringen da nur bedingt etwas. Also keine Rechenarbeit, sondern konzentriert auf das nächste Spiel hin arbeiten.
Das steht am kommenden Sonntag an, wenn der DHK Flensborg an die Heinrich-Mann-Allee kommt. Beim letzten Heimspiel gegen die vermeintlich schwächere SG Flensburg/Handewitt II gab es nur ein Unentschieden.
Ja, das war ein Punktverlust. Doch den haben wir durch den jetzigen Sieg wieder gut gemacht.
Bereitet sich die Mannschaft auf Flensborg besonders vor?
Das ist schwer, weil wir keine Erkenntnisse über das Team haben. Wir sind da auf die Verbindung zu unserem ehemaligen Mitstreiter André Peter angewiesen, der im Norden spielt und die Teams dort gut kennt. So gibt es ab und zu mal eine Videoanalyse. Aber auch die hilft ja nur, wenn wir vorrangig an unseren eigenen Leistungen arbeiten.
Worauf wird bis zum Spiel am Sonntag beim Training vor allem Wert gelegt?
Da wird die Deckungsarbeit im Vordergrund stehen. Daran sollten wir noch arbeiten. In jedem Fall ist es aber wichtig, dass wir das gute Gefühl aus dem siegreichen Spiel mit in das nächste nehmen. Dann sollte ein erneuter Sieg möglich sein.
Das Interview führte Henner Mallwitz
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