Landeshauptstadt: Dem Tod das Dunkle nehmen
„Haus der Bestattungen“ soll den Umgang mit dem Sterben erleichtern
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„Haus der Bestattungen“ soll den Umgang mit dem Sterben erleichtern Claus Romahn hat sich für viel Licht entschieden. Und für helle, freundliche Farben um so dem Thema Sterben etwas von dem ihm innewohnenden Dunklen zu nehmen. In Babelsberg, in der Rudolf-Breitscheid-Straße 39, hat der Geschäftsführer des Bestattungsinstituts Krüger GmbH gestern die mittlerweile vierte Niederlassung des Unternehmens vorgestellt. „Haus der Bestattung“ nennt er die großen Räume, in der die Auseinandersetzung der Hinterbliebenen mit dem Tod leichter fallen soll. Seit 12 Jahren ist Claus Romahn als Bestatter tätig. Eine Arbeit die er „nicht als Beruf, sondern als Berufung“ bezeichnet. Mit Menschen umzugehen, für die der Tod eines Angehörigen oft mit überraschender Wucht in das Leben bricht, das erfordere Menschenkenntnis und Gespür. Mit ihnen ins Gespräch zu kommen, Vertrauen aufzubauen und Verständnis zeigen, dabei aber nie die Distanz verlieren, so versteht sich Romahn als Bestatter. „Jeden Tag ist das Haus der Bestattungen geöffnet“, erklärt Romahn. Wer von einem verstorbenen Abschied nehmen will, der finde in der Ruhehalle die nötige Zeit. Ob am Tag oder in der Nacht, ob für zehn Minuten oder für mehrere Stunden, dieser Service sei für ihn und die übrigen sieben Mitarbeiter selbstverständlich. Zwar müsse man als Bestattungsunternehmen auch auf die Einnahmen achten, doch erfordere dieser Beruf ein hohes Maß an Sensibilität. Die Räume im „Haus der Bestattung“ trennen kaum Türen. Romahn hat sich bewusst für Durchbrüche entschieden, um so eine Offenheit zu erreichen. Für Trauerfeiern oder Beratungsgespräche lassen sich aber bestimmte Bereiche durch Lamellen oder Stellwände verschließen. Denn wer zum ersten Mal hier her komme, der soll nicht gleich über die Särge im Ausstellungsraum „stolpern“. Neben der Beratung und Betreuung der Verbliebenen, zu der auch Hilfe bei Anträgen wie beispielsweise die der Witwenrente gehört, kann man sich im „Haus der Bestattung“ auch über Sterbegeldversicherungen informieren. „Wenn wir eines mit hundertprozentiger Sicherheit wissen, dann dass wir sterben müssen“, erklärt Romahn. Doch das Sterben und der eigene Tod werde noch zu oft verdrängt. „Verständlich“, so Romahn. Doch nachdem Anfang 2004 das Sterbegeld der Krankenkassen weggefallen ist, müsse hier ein Umdenken erfolgen. „Es ist nicht unrealistisch, für eine Beisetzung 5000 Euro einzurechnen.“ Manche Hinterbliebenen treffe eine solche Information wie ein Schock. Vorsorge zu leisten, um den eigenen Kindern oder anderen Familienangehörigen finanzielle Probleme zu ersparen, das leiste eine Sterbegeldversicherung, die schon bei zehn Euro im Monat liegen kann. D. B.
D. B.
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