Landeshauptstadt: Demo für bezahlbaren Wohnraum
Innenstadt - „Potsdam sind wir alle!“ Und dann waren es doch nur gut 60 Teilnehmer, die sich am gestrigen Sonntagnachmittag unter jenem Motto gegen soziale Ausgrenzung und für bezahlbaren Wohnraum anschlossen.
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Innenstadt - „Potsdam sind wir alle!“ Und dann waren es doch nur gut 60 Teilnehmer, die sich am gestrigen Sonntagnachmittag unter jenem Motto gegen soziale Ausgrenzung und für bezahlbaren Wohnraum anschlossen. Ein Großaufgebot der Polizei war vor Ort, um die geplante Strecke vom Platz der Einheit durch die Innenstadt über den Hauptbahnhof zum Rathaus Babelsberg abzusichern.
„Aufgrund der angemeldeten 300 Teilnehmer haben wir eine Hundertschaft abgestellt“, erklärte Potsdams Schutzbereichsleiter Ralf Marschall, zusätzlich waren eine Motorradstaffel und zivile Kräfte eingesetzt. Wegen der – auch für Demonstrationsanmelder Lutz Boede von der Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär – überraschend geringen Teilnehmerzahl und des schlechten Wetters wurde die geplante Marschroute verkürzt, Endpunkt der Demonstration war bereits der Hauptbahnhof.
Einen Zusammenhang des Demo-Mottos mit der jüngst bekannt gewordenen Besetzung eines Hauses in Babelsberg (PNN berichteten) wollte Boede nicht direkt zugeben. In Reden wurde die Stadt aufgefordert, wohnungspolitisch neue Akzente zu setzen. „Die Verantwortlichen sind fixiert auf die Potsdamer Mitte und vernachlässigen gleichzeitig die Neubaugebiete – also jene Stadtteile, in denen bezahlbarer Wohnraum existiert“, so Lutz Boede. Er verspüre in Potsdam zudem eine „Arroganz des Bildungsbürgertums“. Schließlich sei es keine Schwierigkeit, Barockvillen auf großem Grund zu bauen, erklärte Boede. „Die heutige architektonische Herausforderung liegt doch im Zusammenleben und -wohnen auf engem Raum.“ KG
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