Landeshauptstadt: Demo für Sportplatz
Verwaltung sagt Prüfung zu / Linke stellt Antrag
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Potsdam-West - Da haben sie aber mächtig Staub aufgewirbelt: Mehr als 300 Kinder und Jugendliche haben gestern auf einer als Sportplatz angelegten Fläche in der Hans-Sachs-Straße für eine Sanierung der Anlage demonstriert. Auf der seit drei Jahrzehnten nahezu unveränderten, als Sportplatz genutzten Schotterfläche, findet der Schulsport der Kollwitz-Ober- sowie der Hauptmann-Grundschule statt. Hans-Jürgen Scharfenberg (Die Linke) sagte bei der Veranstaltung: Er habe nicht geglaubt, dass es einen Platz in diesem Zustand überhaupt noch in Potsdam gibt. Noch im Mai wolle seine Partei einen Antrag in die Stadtverordnetenversammlung einbringen, damit der Zustand des Platzes verbessert wird.
Die Linke war als einzige Fraktion der Einladung zur Demonstration gefolgt. Vertreter der Schulen und Kindertagesstätten hatten sich zuvor gemeinsam mit der Initiative Westkurve in einem offenen Brief an die Fraktionen und die Stadtverwaltung gewandt und eine Verbesserung der Anlage gefordert. Sie wünschen sich einen Kunstrasen als Ballspielfläche sowie einen ordentlichen Belag als Ersatz für den Schotter. Insgesamt seien 200 000 Euro für Kunstrasen, Fangzaun, eine Sprintstrecke über 100 Meter, Kugelstoßring mit Balken, Basketballkörbe, Handballtore und Tischtennisplatte nötig, sagen die Initiatoren. Die Summe sei mit der Verwaltung abgestimmt.
Die Fachbereichsleiterin Schule und Sport Josefine Ewers sagte gestern auf der Veranstaltung, die Verwaltung präzisiere derzeit die Investitionen für die Jahre 2011 bis 2013. Eine Sanierung der Anlage werde dabei geprüft. Bislang ist die Verbesserung der Bedingungen nach Aussage einer Stadtsprecherin nicht vorgesehen. Auch an anderen Innenstadt-Schulstandorten werde sich am Zustand der Sportanlagen demnächst nichts ändern. Teilweise müssen die Schüler für den Sportunterricht an andere Schulen ausweichen.
„Wir haben hier die Wahl entweder bei Regen im Schlamm zu versinken oder bei Trockenheit im Staub zu ersticken“, sagte Wolfgang Buttstätt, stellvertretender Schulleiter der Kollwitz-Oberschule. Wenn 20 Schüler über den Platz rennen, „kommt die Feuerwehr, weil sie denkt, es brennt“, so staubig sei es. Eine Kostprobe gaben die Kinder und Jugendlichen. Sie liefen gemeinsam mit Scharfenberg und Ewers eine Runde über den Platz und wirbelten mächtig Staub auf. jab
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