Landeshauptstadt: Demo gegen Asphalt
Höhenstraßen-Anwohner für Gehweg-Pflasterung
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Nauener Vorstadt - Gegen die beabsichtigte Asphaltierung eines über 100 Meter langen Gehwegabschnitts haben am Sonntagmittag rund 30 Anwohner in der Höhenstraße demonstriert. Der Träger der neuen Kita „Königskinder“ in der Höhenstraße Nr. 15 hatte dem Vernehmen nach die Stadt aufgefordert, den teilweise schadhaften Gehweg aus Kleinpflaster zwecks Gefahrenabwehr zu sanieren. Wie berichtet hatte die Verwaltung daraufhin einen Auftrag zur Asphaltierung des betreffenden Straßenteils ausgelöst.
„Wir sind empört über das überfallartige Vorgehen der Verwaltung“, äußerte Bernhard Kaltenbach von der Nachbarschaftsinitiative Am Neuen Garten. Kaltenbach, selbst Anwohner der Höhenstraße, forderte namens der Anwohner einen sofortigen Stopp der Maßnahme. Zur Absicherung der Bauarbeiten, die am heutigen Montag beginnen sollen, hat die Stadtverwaltung bereits Halteverbotsschilder aufgestellt. Laut Kaltenbach entspreche die Asphaltierung nicht dem Denkmalcharakter der Straße: „Das sieht am Ende unmöglich aus.“ Nach Meinung der Anwohner sei die Reparatur des Kleinpflasters möglich. Die Stadtverwaltung verweist indes auf die erheblichen Mehrkosten, für die sie kein Geld im Haushalt habe. Die Asphaltdecke würde demgegenüber „nur“ 18 000 Euro kosten. In einer den PNN vorliegenden E-Mail an Kaltenbach erklärte Baudezernent Matthias Klipp (Bündnisgrüne), er sei zu einer Pflasterung bereit, wenn die Anlieger, die dies wünschen, die gegenüber einer Asphaltierung entstehenden Mehrkosten „zu 100 Prozent“ übernehmen. Grünen-Fraktionschefin Saskia Hüneke zeigte sich gestern über diese Äußerung ihres Parteikollegen empört.
„Alles geschieht im Geheimen“, beschreibt Kaltenbach den fehlenden Kontakt mit der Stadtverwaltung. Eine Information oder ein Gespräch mit den Anwohnern habe es im Vorfeld überhaupt nicht gegeben. Die Nachbarschaftsinitiative wolle sich sogar an den Kosten beteiligen, sagte deren Sprecher Jan Fiebelkorn-Drasen: „Aber dazu muss erst eine Kalkulation vorliegen.“
Die beim gestrigen Bürgerprotest anwesenden Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung und Bauen, neben Hüneke Björn Teuteberg (FDP) und Dirk Kühnemann (Grüne), wollen sich für den sofortigen Stopp der in Aussicht stehenden Baumaßnahmen einsetzen. Darüber hinaus wollen sie das Thema auf die Tagesordnung der morgigen Ausschusssitzung bringen. Begründung: Die Entfernung von Mosaikpflaster widerspreche einem Grundsatzbeschluss der Stadtverordnetenversammlung. Günter Schenke
Günter Schenke
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