ATLAS: Demokratisch
Noch eine Bürgerinitiative, mag mancher stöhnen. In der Tat schießt die Zahl der Vereinigungen von Potsdamern, die sich für oder gegen etwas engagieren, in letzter Zeit ziemlich ins Kraut – es gibt eine gegen das Tierheim in Fahrland (nachdem die gegen das gleiche Projekt in Eiche erfolgreich war), eine gegen eine allzu üppige Bebauung des Brauhausbergs, eine für den Erhalt des Staudenhof-Wohnblocks.
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Noch eine Bürgerinitiative, mag mancher stöhnen. In der Tat schießt die Zahl der Vereinigungen von Potsdamern, die sich für oder gegen etwas engagieren, in letzter Zeit ziemlich ins Kraut – es gibt eine gegen das Tierheim in Fahrland (nachdem die gegen das gleiche Projekt in Eiche erfolgreich war), eine gegen eine allzu üppige Bebauung des Brauhausbergs, eine für den Erhalt des Staudenhof-Wohnblocks. Und jetzt noch eine gegen den Wiederaufbau der Garnisonkirche. Gegründet soll sie heute werden, an einem symbolträchtigen Datum, dem Jahrestag des „Tags von Potsdam“. An jenem unseligen Frühlingsbeginn 1933 hatten Adolf Hitler und Paul von Hindenburg das Gotteshaus mit ihrem Handschlag entweiht. Natürlich darf man dies nicht außer Acht lassen. Doch es ist eben nur ein Aspekt der Geschichte einer Kirche, die einst stadtbildprägend war, und die eine andere Diktatur hat schleifen lassen. Über das Ziel der Bürgerinitiative soll heute offiziell informiert werden – doch verrät ihr Name es eigentlich schon: „Potsdam ohne Garnisonkirche“. Bürgerinitiativen gehören zu einer Demokratie. Dass sich die Gegner des Kirchen-Aufbauprojekts nun wieder sammeln, müssen die Befürworter aushalten können. Es liegt an ihnen, die Gegner zu überzeugen.
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