ATLAS: Demut
Der Uferweg am Griebnitzsee ist zu. Verständlich der Frust, der darüber herrscht.
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Der Uferweg am Griebnitzsee ist zu. Verständlich der Frust, der darüber herrscht. Denn einige Eigentümer haben am Wochenende Fakten geschaffen und den alten Kolonnenweg einfach dicht gemacht. Wer daran Schuld ist? Alle: Verwaltung, Stadtverordnete und Eigentümer. Sie haben in den letzten Jahren dazu beigetragen, dass Fußgänger und Radfahrer den Weg heute nicht mehr nutzen können. Das ist der Stand, aber wie weiter? Die Ankündigung des Oberbürgermeisters, jetzt Enteignungsverfahren einleiten zu wollen, wird die Situation weder entspannen noch das Problem lösen. Im Gegenteil. Sein Verhalten dient der weiteren Eskalation. Die Sperrung nach dem Urteil der Richter vor zwei Wochen war nur eine Frage der Zeit. Doch diese Zeit hat Jakobs undiplomatisch genutzt. Ein Beispiel: Die Sieger des Rechtsstreites, die acht Eigentümer, an seinen Verhandlungstisch des Verlierers holen zu wollen, ist undiplomatisch. Eine Geste wäre gewesen, dass Jakobs sich zu einem Gespräch mit jedem streitenden Anlieger an den Griebnitzsee setzt. Schon der frühere Potsdamer SPD-Chef Rainer Speer hatte vor einigen Jahren in einem anderen Zusammenhang ein wenig mehr Demut von Jakobs und der Rathausspitze gefordert – vielleicht wäre sie in diesem Fall auch angebracht.
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