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Im richtigen Moment zur Stelle. Markus Müller (rechts, hier gegen Nikolas Ledgerwood) holte erst einen Elfmeter raus, ehe er selbst zweimal traf.

©  Jan Kuppert

Sport: Demuth: „A la bonne heure“

Die Babelsberger Fußballer schließen die Hinrunde in der Dritten Liga mit drei Zählern mehr ab als vor einem Jahr

Stand:

Mit einem seiner Lieblingsresultate hat der SV Babelsberg am Samstag das letzte Hinrundenspiel in der dritten Fußball-Liga für sich entschieden. 3:2 (2:2) besiegten die Nulldreier den SV Wehen Wiesbaden und stehen nun auf Platz 13 der Tabelle mit 24 Punkten – drei Zähler mehr als vor einem Jahr. „24 Punkte, mehr muss man nicht sagen“, fasste Nulldrei-Trainer Dietmar Demuth das respektable und von vielen nicht erwartete erste Halbjahr zusammen. „Dafür, wie wir hier gestartet sind – à la bonne heure“. Dominik Stroh-Engel und zweimal Markus Müller trafen für die überglücklichen Gastgeber.

Die Leistung am Samstag vor 1470 zahlenden Zuschauern reihte sich ein in die Reihe jener engagierten Auftritte, bei denen die Babelsberger technische und spielerische Nachteile mit viel Einsatz und ein wenig Glück der Tüchtigen wettmachten. Gino Lettieri, der für die als Aufstiegkandidaten gehandelten Gäste zum siebten Mal in dieser Saison eine Niederlage kommentieren musste, gratulierte fair.

Beide Teams boten den Besuchern eine kurzweilige Partie. Sergej Evljuskins Schuss knapp daneben (2.), Benjamin Hübner nach einer Ecke frei am Ball (4.) - da war Musike drin. Mit intensivem Forechecking wurden die Wehener beim Spielaufbau gestört, so gut es ging. Kamen aber die technisch starken, wendigen Milad Salem oder Steffen Wohlfarth an den Ball, wurde es gefährlich. „Die Qualität, die Wiesbaden hat in der Offensive, hat uns vor große Probleme gestellt“, sagte Demuth. Und so gingen die Gäste nach 15 Minuten mit 1:0 in Führung, als Wohlfahrt mit der Hacke traf. Ein Tor, so unglücklich bei dem immer stärker werdenden Regen wie das 1:1, das zwei Minuten später fiel. Stroh-Engel schoss flach einen Foulelfmeter, Keeper Michael Gurski war zwar dran, aber der Ball kullerte weiter in Richtung Torlinie. Erst als Linienrichter Matthias Zacher die Fahne hob, konnte Gurski den Ball noch rausschlagen.

Dem vorausgegangen war ein Foul von Sven Schimmel an Müller, der einen erfolgreichen Tag erwischte. Fünf Minuten später traf der 23-Jährige mit einem satten Schuss zum 2:1 nach einer Traumkombination über Anton Makarenko, Stroh-Engel, Makarenko und Benjamin Kauffmann. In der Folge aber wurden die Gäste nicht mehr energisch genug gestört. Ecke um Ecke flog auf das Tor von Daniel Zacher und offenbarte immer neue Zuordnungsprobleme. Wohlfahrt war es schließlich, der bei einem Eckball mit dem Rücken zum Tor ein langes Bein machte und den Ball per Bogenlampe ins hohe Eck beförderte. Immer mehr rückte Zacher ins Rampenlicht, rettete gegen Nikolas Ledgerwood (43.) und Marcus Mann (44.). „Wir haben geschwommen und gewackelt. Ich war froh, dass der Schiedsrichter abpfeift“, gab Demuth hinterher zu.

Mit mehr Konzentration in der Defensive und frischem Schuhwerk für den standunsicheren Zlatko Hebib ließen die Gastgeber nach der Pause weniger zu und nutzten die sich bietenden Räume besser. Und hatten wiederum Glück, als Müller einen scharf geschossenen Freistoß von der Strafraumgrenze unter der hochspringenden Mauer flach ins kurze Eck platzierte (70.). „Ein Tor, das unglaublich ist“, kommentierte Lettieri.

Die Gäste schienen geschockt und fanden nicht mehr in ihren Spielfluss zurück, während bei den Gastgebern besonders Makarenko immer wieder für Entlastung und gefährliche Momente sorgte. Ein Kopfball Stroh-Engels landete als beste Chance der Nulldreier an der Latte (85.), ehe sie auch das Ende der überraschend langen, vierminütigen Nachspielzeit unbeschadet überstanden.

SVB 03: Zacher; Kühne, Hebib, Morack, Rudolph; Prochnow (58. Civa), Evljuskin; Makarenko, Stroh-Engel, Kauffmann (89. Hollwitz); Müller (70. Hebisch).

Wiesbaden: Gurski; Schimmel, Lanzaat, Hübner, Mintzel; Mann; Ledgerwood (62. Bouhaddouz), Book; Christ (58. Hjelm); Salem (74 Menga), Wohlfarth.

Ingmar Höfgen

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