Von Werner Röhrich: Demuth verdammt sauer auf sein Team
Der SV Babelsberg 03 verliert beim VrR Aalen durch drei Tore der KSC-Leihgabe Fink und kann sich so nicht von der Abstiegszone absetzen
Stand:
Mit 2:3 (1:2) musste Fußball-Drittligist SV Babelsberg 03 am Samstag beim VfR Aalen seine erste Punktspielniederlage des Jahres einstecken; er verpasste damit die Chance, sich weiter von der Abstiegszone abzusetzen.
Dabei mangelte es den Nulldreiern nicht an Möglichkeiten, Tore zu schießen. „Wir hatten die Riesenchance, einen Konkurrenten in der Abstiegszone festzunageln. Deshalb bin ich verdammt sauer auf die Mannschaft,“ ärgerte sich Babelsbergs Coach Dietmar Demuth, der seinem Team vorwarf, Aalen regelrecht zum Siegen eingeladen zu haben. Matchwinner des Tages war Anton Fink. Der Neuzugang, den die Gastgeber erst vor zwei Wochen von Zweitligist Karlsruher SC ausgeliehen haben, um Tore zu schießen, kam seiner Aufgabe nach und erzielte alle drei Aalener Treffer.
Beide Teams versuchten auf dem nassen Rasen im Schwabenland von Beginn an, den Gegner unter Druck zu setzen. Babelsberg zeigte sich dabei wesentlich druckvoller. Hendrik Hahnes Schuss aus 20 Metern nach bereits vier Minuten konnte Aalens Keeper Daniel Bernhardt gerade noch über die Latte lenken. Und obwohl auch die Gastgeber ihre Möglichkeiten hatten, waren es immer die Nulldreier, die – angetrieben aus dem Mittelfeld von Anton Müller und Hahne – vor allem über die Flügel versuchten, zum Erfolg zu kommen. Dabei wechselten sich auf der rechten und linken Seite die hängenden Stürmer Süleyman Koc und Guido Kocer laufend ab, um Verwirrung in der gegnerischen Abwehr zu stiften.
Doch es war nicht Babelsberg, dem der erste Treffer gelang. Besagter Toni Fink – vor drei Jahren bereits Drittliga-Torschützenkönig bei Unterhaching unter dem heutigen VfR-Trainer Ralph Hasenhüttl – knöpfte nach 13 Minuten Kai-Bastian Evers das Leder ab und zirkelte es unhaltbar für Gästekeeper Marian Unger ins rechte Lattenkreuz. Doch es sollte nicht lange dauern, bis sich die Demuth-Elf ins Spiel zurückbrachte. Dominik Stroh-Engel hatte im Strafraum Guido Kocer bedient. Der narrte mit seinem Drehschuss gleich zwei VfR-Abwehrspieler und schoss zum 1:1-Ausgleich ein (17.).
Und wieder galt es, einen Rückschlag hinzunehmen: Nach einer Ecke kam Außenverteidiger Matthias Rudolph im Zweikampf mit dem nach vorne geeilten Aalener Abwehrchef Aytac Sulu mit dem Arm an den Ball. Schiri Karl Valentin aus Taufkirchen zeigte auf den Elfmeterpunkt. Fink ließ Unger keine Chance, Aalen führte 2:1 (25.).
Auch nach dem Wechsel war es zunächst Babelsberg, das gleich mehrere Chancen zum neuerlichen Ausgleich hatte. Die größte davon vergab Süleyman Koc in der 53. Minute. Als dann wenig später Joan Oumari zusah, wie Fink im Sechsmeterraum den Ball mit der Brust annahm und in die Maschen knallte, stand es 3:1 (57.). Babelsberg gab aber nicht auf. Chancen hatten vor allem Guido Kocer sowie die eingewechselten Nicolas Hebisch und Neuzugang Geir Andre Herrem. Das 3:2 durch Hebisch in der Nachspielzeit kam dann aber zu spät, um noch einmal nachlegen zu können.
„Wir müssen daraus lernen und schauen, dass wir da hinten rauskommen“, sagte ein frustrierter Torschütze Guido Kocer nach dem Spiel. Und er hegt die Hoffnung, dass es am kommendenSamstag gegen den Tabellenvierten Erfurt zuhause wieder besser läuft. „Zuhause sind wir anscheinend stärker,“ sagte er mit Blick auf die beiden zurückliegenden Heimspiele gegen Ahlen (1:0) und Wehen-Wiesbaden (0:0).
VfR Aalen: Bernhardt; Traut, Sulu, Kempe (76. Herröder), Valentini; Hofmann; Barg, Dausch; Schön (80. Morys); Fink (85. Kettemann), Lechleiter.
Babelsberg 03: Unger; Evers (44. Jovanovic), Hoffmann, Oumari (61. Hebisch), Rudolph; Schütz; Koc (78. Herrem), Hahne, Müller, Kocer; Stroh-Engel.
Werner Röhrich
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