Landeshauptstadt: Den Dieben reichen Sekunden Polizei startet Aktion gegen Autoeinbrüche
Bornstedt - Wer kennt das nicht: Schnell noch am Supermarkt anhalten, kurz das Nötigste einkaufen. Die Handtasche bleibt im Auto, dauert ja nur fünf Minuten.
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Bornstedt - Wer kennt das nicht: Schnell noch am Supermarkt anhalten, kurz das Nötigste einkaufen. Die Handtasche bleibt im Auto, dauert ja nur fünf Minuten. Doch das ist schon genug Zeit für Diebe. „Die brauchen nicht lange“, sagt Polizeiobermeister Bernd Seidel und schüttelt den Kopf. Die Autoeinbrecher schlagen eine Scheibe ein und die Tasche ist weg. „Oft kommt es gar nicht darauf an, dass wirklich Wertvolles darin ist“, so Seidel – die Gelegenheit lockt Diebe. Allerdings hat der Polizeiobermeister auch schon oft erlebt, dass Laptops und Handys offen im Auto liegen, im Sommer sogar Schiebedächer und Fenster offen gelassen würden.
Gestern erinnerten Seidel und Kollegen aus dem Schutzbereich Potsdam Autofahrer daran, keine Wertgegenstände im Auto zu lassen, wenn sie ihre Wagen parken. Beamte des Sachgebietes Prävention waren auf Parkplätzen am Volkspark und später am Neuen Palais unterwegs, um dem unvorsichtigen Parker Tipps für ein sichereres Abstellen des Autos zu geben – wenn nötig auch mit Merkzetteln, die unter die Scheibenwischer geklemmt wurden. „Dabei geht es nicht darum, Panik zu machen“, betonte Seidel. Es sei eine Präventionsaktion – besonders für Touristen, die „gefangen von der neuen Umgebung“ nicht genügend an Sicherheit denken würden.
Unterdessen ist die Zahl der Autoeinbrüche im vergangenen Jahr im Schutzbereich Potsdam tatsächlich gestiegen: 1696 Einbrüche und Diebstähle wurden der Polizei gemeldet, 277 mehr als im Vorjahr. Als einen Grund für den Anstieg sieht Seidel die transportablen Navigationsgeräte, die oft im Auto blieben. In diesem Jahr wurden in Potsdam von Januar bis Mai 427 Einbrüche registriert – 22 weniger als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Doch steige die Zahl im Sommer erfahrungsgemäß an, da in der Touristensaison mehr Menschen in der Stadt seien, die ihre Autos auf Parkplätzen und in Tiefgaragen parkten – und Diebe dort gezielter nach zurückgelassenen Gegenständen Ausschau hielten. Seidel warnt eindringlich: „Ein Einbruch, auch in Ihr Fahrzeug, dauert nur wenige Sekunden.“MF
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