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Landeshauptstadt: Den Film in die Mitte rücken
Das Themenjahr „Hinter den Kulissen“ verzeichnet ein erfolgreiches erstes Halbjahr
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Es ist eine Zusammenführung von Theorie und Praxis, von Lernenden und Profis, von Film und Musik: Am 7. Oktober treffen Studierende und Mitarbeiter der Filmuniversität Babelsberg sowie das Babelsberger Filmorchester aufeinander und präsentieren studentische Filme mit Live-Musik. Die Veranstaltung ist Teil der diesjährigen Jahreskampagne der Stadt Potsdam „Hinter den Kulissen“ – und eines der Highlights der zweiten Jahreshälfte, wie Stadt-Marketingchefin Sigrid Sommer am Dienstag sagte.
„Seit 20 Jahren arbeitet das Filmorchester mit der Filmuni zusammen und es entstehen immer wieder einzigartige Projekte“, so Sommer. Thematisch ist im Oktober alles dabei, von Werbeeinspielern über Animationsfilme bis hin zu Ausschnitten aus längeren Spielfilmen. „Es ist eine schöne Möglichkeit zu zeigen, welch wichtige Rolle die Musik im Film spielt“, so Filmorchester-Intendant Klaus-Peter Beyer. Jüngeren Menschen könne man dabei die Notwendigkeit des Orchesters erklären.
Mit „Filmuni meets Filmorchester“ – so heißt die Veranstaltung, die im Nikolaisaal stattfinden wird – soll der Filmstandort Babelsberg ein wenig mehr in die Stadtmitte und ins Bewusstsein der Potsdamer gerückt werden. Überhaupt will das Themenjahr Potsdam mehr als Filmstadt definieren, wie Sommer sagte. „Wenn man an Potsdam denkt, sollte gleich nach den Schlössern und Gärten das Stichwort Film fallen. Das passiert leider immer noch viel zu selten.“
Trotzdem ist sie mehr als zufrieden mit der Halbjahresbilanz in Bezug auf „Hinter die Kulissen“. Besonders die Führungen durch das Rathaus, in dem das Gebäude auch als Drehort vorgestellt wird, oder durch das Bildungsforum sind bereits bis zum Jahresende ausgebucht. Letztere werden aufgrund ihres Erfolges auch im nächsten Jahr weiter angeboten. Auch die Fahrradtouren zu Potsdamer Filmschauplätzen „Vom Blauen Engel zur Bridge of Spies“ waren gut besucht und sind bereits für den ganzen September ausgebucht, wie Sommer sagte.
Ein besonderer Erfolg sei die Open-Air-Aufführung des Stummfilmklassikers „Metropolis“ in Begleitung des Babelsberger Filmorchesters am 5. Juni im Innenhof des Brandenburger Landtages gewesen. Die Veranstaltung war ausverkauft und ein perfekter Abend, wie Sommer betonte.
Neben dem erneuten Auftritt des Filmorchesters im Oktober seien auch die letzten drei „Vom Drehort zum Sehort“-Veranstaltungen Highlights. Dabei werden Filme an Orten gezeigt, an denen sie gedreht wurden. So etwa der Defa Film „Ich war neunzehn“ mit Jaecki Schwarz, der am 21. Oktober in den Neuen Kammern präsentiert wird. Oder auch die Märchenverfilmung „Der Prinz im Bärenfell“ von Bodo Fürneisen, der unter anderem auf dem Pfingstberg gedreht und dort am 19. November im Vereinshaus des Pfingstbergvereins gespielt wird.
In der Universität Potsdam auf dem Campus Griebnitzsee wird am 15. Dezember der Film „Mephisto“ aus dem Jahr 1981 mit Klaus Maria Brandauer vorgeführt. Neben der Sonderausstellung des Filmmuseums „Alles nur Kulisse“, präsentiert das Brandenburger Zentrum für Medienwissenschaften als weiteres Highlight in der Potsdamer Fachhochschule Werke von Waltraut Partenheimer. Sie war die erste Standfotografin, also eine Fotografin, die Bilder vom Set und einzelnen Szenen festhält, der Babelsberger Defa-Studios. Sarah Kugler
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