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Landeshauptstadt: „Den Kaiser gesehen“

Mehr als 100 Jahre alte Ansichtspostkarte der Royal Louise in Paris entdeckt

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Mehr als 100 Jahre alte Ansichtspostkarte der Royal Louise in Paris entdeckt „Jai vu l''empereur“ (Ich habe den Kaiser gesehen) – das berichtet stolz ein französischer Tourist aus Potsdam an Monsieur Bruison in Paris. Die Nachricht hat er einer Ansichtskarte anvertraut, die vor mehr als 100 Jahren, am 27. Mai 1903, aus Potsdam abgeschickt wurde, wie der Poststempel beweist. Die Ansicht zeigt das Hauptgebäude des Matrosenstation Kongsnaes und rechts davon die Fregatte „Royal Louise“. Die Karte befindet sich heute im Besitz von Margot Bonk, der Geschäftsführerin des Kirchbauvereins Potsdam-Eiche. Bekannte von Frau Bonk hatten die Ansicht bei einer Paris-Reise in einem der zahlreichen kleinen Kramstände am Seine-Ufer entdeckt und der Potsdamerin zugesandt. Um den Wiederaufbau der Matrosenstation, die 1892 – 1896 unter Kaiser Wilhelm II. durch den norwegischen Architekten Holm Hansen Munthe im nordischen Drachenstil errichtet und im April 1945 niedergebrannt war, bemüht sich der Förderverein Kongsnaes e.V. Wie der Vereinsvorsitzende Volker Schneeweiß den PNN berichtete, erarbeitet die Stiftelsen Byens Fornyelse (Stiftung für Stadterneuerung) dafür zurzeit eine Projektstudie. Sie wird finanziell durch die Norwegischen Botschaft und die Mittelbrandenburgische Sparkasse unterstützt und soll im Frühjahr 2005 in Potsdam und Oslo der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Vision des Vereins ist es, das Gebäude zeitgleich mit dem 1936 abgebrannten Osloer Café Hanshaugen wiederzuerrichten, dem ebenfalls von Munthe errichteten Zwillingsbau. Allerdings könne dies nicht von heute auf morgen geschehen; die nordische Kiefer, das dem Original entsprechende Bauholz, müsse drei Jahre gelagert werden. Der stellvertretende Vorsitzende, Michael Springer, freut sich über den Fund der Postkarte von 1903. Sie könne die durch den Verein bereits zusammengetragene umfangreiche Sammlung historischer Ansichten der „Royal Louise“ bereichern. Über die Wintermonate, in der die Fregatte im Bootsschuppen der Pfaueninsel liegt, werden eine Broschüre und eine Ausstellung über die Historie des Schiffes vorbereitet. Ihr Verkauf soll die Erhaltung der Fregatte finanzieren helfen. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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