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Auf den Fersen. Die Potsdam Royals um Ross Smith (l.) spüren den Atem der Konkurrenz in ihrem Nacken. Lübeck ist in der Tabelle schon an ihnen vorbeigezogen.

©  Gerhard Pohl

Potsdam Royals: Den Königlichen fehlt die Cleverness

Potsdam Royals verlieren gegen Lübeck. Drei Chancen auf den Klassenerhalt haben sie noch.

Stand:

Der erste Matchball ist vergeben: In einem spannenden und gutklassigen Meisterschaftsspiel der German Football League 2 verpassten die Potsdam Royals beim 28:36 gegen die Lübeck Cougars den Sieg und damit auch den vorzeitigen Klassenerhalt. Der Aufsteiger aus Potsdam ist dadurch in der Tabelle der Nordstaffel hinter Lübeck auf den vierten Platz zurückgefallen, hat aber in den drei noch ausstehenden Saisonspielen gute Möglichkeiten, den Ligaverbleib zu sichern.

Auf der BBIS-Sportanlage in Kleinmachnow hatten beide Mannschaften am Samstag bei hochsommerlichen Temperaturen Schwerstarbeit zu leisten. Beachtliche 47 Grad Celsius wurden über der Kunstrasenfläche gemessen, auf der sich trotz der Hitze ein packender und intensiver Schlagabtausch entwickelte. Das Team von Royals-Cheftrainer Michael Vogt dominierte in der ersten Hälfte klar das Geschehen und ging durch Punkte von David Saul, Thore Wetzel, Lutz Nichelmann sowie Marcel Lüder mit einem 21:7 in die Halbzeitpause. Alles lief auf einen Erfolg hinaus.

Doch danach habe man den Gegner durch zu viele eigene Fehler wieder ins Spiel gebracht, kritisierte Vogt. „Diese kann man sich in einer solch starken Liga nicht erlauben. Aber das ist Lehrgeld, das man als Aufsteiger hinnehmen muss“, sagte er. Die routinierten Gäste, die noch mit dem Aufstieg in die erste Liga liebäugeln, nutzten die Unachtsamkeiten der Royals konsequent aus und gingen vier Minuten vor dem Abpfiff erstmals in Führung. Diese brachten sie dann sehr clever über die Zeit.

Trotz dieser vermeidbaren Niederlage zog Michael Vogt ein positives Zwischenfazit für seine Truppe, die zum ersten Mal in der 2. Bundesliga antritt. „Wir haben bisher eine gute Saison gespielt und uns respektabel mit immerhin sechs Siegen bei fünf Niederlagen aus der Affäre gezogen. Wir werden von der Konkurrenz zurecht als das Überraschungsteam der Liga bezeichnet“, berichtete der Cheftrainer von dem Respekt, den sich die Royals auf der deutschen Footballbühne erarbeitet haben.

Sich in einer sehr ausgeglichenen Nordstaffel der zweiten Liga behaupten zu können, sei ein Erfolg, wie Vogt meinte: „Hier kann jeder jeden schlagen, da entscheiden oft Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage. Wenn wir verloren haben, dann teilweise denkbar knapp, sogar auch mal mit nur einem Punkt Differenz. Da fehlte uns als Liganeuling noch die notwendige Cleverness zum Erfolg.“

Um auch am Ende der Saison voller Zufriedenheit auf das Zweitliga-Premierenjahr blicken zu können, müssen die Potsdam Royals nun aber in den drei letzten Spielen noch die nötigen Punkte für den Klassenerhalt einfahren. Zwei Mannschaften der Achtergruppe steigen ab. Derzeit kann es neben Schlusslicht Elmshorn, das mit 2:18 Punkten nicht mehr zu retten ist, noch fünf Klubs erwischen.

Das Restprogramm der Potsdamer, die als Viertplatzierte 12:10 Zähler auf ihrem Konto haben, ist anspruchsvoll, aber durchaus machbar. Am kommenden Wochenende treten sie bei den Cologne Crocodiles (12:10/Platz fünf) an und eine Woche später bei den Bonn Gamecocks (7:13/Platz sieben). Am 30. August folgt das Saisonfinale auf heimischem Platz gegen das schwächste Team der Liga, die Elmshorn Fighting Pirates.

Vor allem Köln und Bonn – zum Teil aber auch die Pirates – haben in der Rückrunde dank einiger Neuverpflichtungen mit beachtlichen Ergebnissen auf sich aufmerksam gemacht und sind immer besser in Tritt gekommen. Deshalb mahnt Potsdams Coach Michael Vogt: „Gegen diese Mannschaften kann man nur mit vollster Konzentration bestehen.“ Gerhard Pohl

Gerhard Pohl

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