Landeshauptstadt: Den Kreis in Potsdam schließen
Als Bankkaufmann war Rainer Bisle viel unterwegs
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Als Bankkaufmann war Rainer Bisle viel unterwegs Dass er durch seinen Beruf einmal so weit herumkommen würde, hatte sich Rainer Bisle anfangs gar nicht erhofft. Als 22-Jähriger habe er nach einer „soliden und aussichtsreichen“ Tätigkeit gesucht und sich deshalb für eine Ausbildung zum Bankkaufmann entschieden. Heute würde er keine andere Wahl treffen, denn „in meinem Beruf finde ich Abwechslung und er macht mir Spaß“. Nach seiner dreijährigen Ausbildung in Ulm nahm der gebürtige Augsburger eine Stelle bei der Deutschen Bank in München an. Dort hielt es ihn jedoch nicht lange: 1990 ging er nach Dresden, um dort als Filialleiter tätig zu sein und für die Bank neue Standorte aufzubauen. „Eigentlich war es mein Traum, ins Ausland zu gehen, doch Dresden reizte mich, weil es mir so kurz nach dem Mauerfall fast wie ein fremdes Land erschien“, erinnert sich Bisle. Er habe immer das Neue gesucht, und hoffte, in Sachsen eine ihm unbekannte Mentalität, neue Leute und vor allem ein völlig anderes System kennen zu lernen. Diese Hoffnungen erfüllten sich auch und aus den geplanten drei Jahren wurde ein achtjähriger Aufenthalt. Während dieser Zeit lernte Bisle seine Frau kennen und heiratete. Mit ihr zusammen zog er 1999 nach Warschau, wo er am Aufbau des Privatkundengeschäfts der Deutschen Bank Polens beteiligt war. Wie an Dresden reizte ihn dort die Aufbauarbeit und die Umstellung auf „eine andere Welt und einen neuen Menschenschlag“. Beim Aufbau könne er selbst gestalten und viel Neues ausprobieren, statt nach einem vorgegebenen Konzept zu arbeiten. Nicht nur im Berufs-, sondern auch im Privatleben fand sich der heute 39-Jährige schnell ein. Er lernte einheimische Freunde kennen und begann polnisch zu lernen. Weil seine Frau jedoch als in Deutschland studierte Zahnärztin in Polen keine Zulassung bekam, entschied sich das junge Paar nach drei Jahren zur Rückkehr ins Heimatland. Nachdem Bisle zuletzt in Frankfurt ausländische Standorte der Deutschen Bank 24 betreut hatte, kam er in diesem Sommer nach Potsdam. Hier leitet der Familienvater das Investment&FinanzCenter der Deutschen Bank und ist für die Beratung der Privat- und Geschäftskunden zuständig. In seiner neuen Heimat fühle er sich bereits wohl, da er es gewohnt sei, sich rasch neuen Umgebungen anzupassen. „Nun möchte ich den Kreis aber schließen und dauerhaft bleiben, um auf lange Sicht etwas aufzubauen.“ Nicht zuletzt seiner Familie wegen, die habe bei ihm nämlich einen hohen Stellenwert und „meine beiden Töchter sollen sich in Potsdam zuhause fühlen.“Anja Gaentzsch
Anja Gaentzsch
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