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Von Henner Mallwitz: Den Sieg im Blick
Robert Bartko geht am Donnerstag mit Roger Kluge beim Berliner Sechstagerennen an den Start
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Robert Bartko hatte sich als fairer Verlierer gezeigt. „Das erste Mal bin ich nicht unglücklich, Zweiter geworden zu sein“, sagte der Potsdamer Radprofi in der vergangenen Woche, nachdem sich der Schweizer Bruno Risi mit seinem Sieg beim 46. Bremer Sechstagerennen selbst das schönste Abschiedsgeschenk gemacht hatte. Der 41-Jährige hatte vor sieben Tagen in seinem letzten Rennen in Bremen gemeinsam mit seinem Landsmann Franco Marvulli in einem Herzschlagfinale das Duo Iljo Keisse und Robert Bartko bezwungen und will nun seine Karriere beenden. „Der Sieg für Bruno und Franco Marvulli geht vollkommen in Ordnung“, sagte Bartko. „Es war für mich sogar überraschend und erfreulich, dass ich trotz eines Infektes auf Augenhöhe mitkämpfen konnte.“
Für den 33 Jahre alten Bartko steht indes bereits das nächste Rennen an: Beim Berliner Sechstagerennen wird er ab Donnerstag gemeinsam mit dem Olympia- Zweiten Roger Kluge aus Cottbus ein Paar bilden. Wie gut die beiden harmonieren, konnten sie bereits unter Beweis stellen – beide waren in diesem Winter gemeinsam schon sehr erfolgreich. Um auch die Sixdays in Berlin in gewohnt guter Form angehen zu können, bereiten sich Bartko und Kluge seit gestern gemeinsam in Frankfurt/Oder auf die Rennen vor.
„Wir haben uns ein klares Ziel gesetzt und wollen in Berlin gewinnen“, so der Vorjahressieger. „Ich hatte zwar eine sehr stressige Woche, fühle mich aber absolut topfit.“ An der Oder will er nun sehen, ob sein Cottbuser Mitstreiter ebenfalls gut ins neue Jahr gekommen ist. Kluge hatte bis zum Ende der vergangenen Woche mit seinem Milram-Team ein Trainingslager auf Mallorca absolviert und dürfte nun in ebenso guter Verfassung wie sein Potsdamer Kollege sein.
In jedem Fall erwartet die beiden Radprofis, die für das LKT Team Brandenburg in die Pedalen treten, eine harte Konkurrenz. Einerseits werden Bartko und Kluge besonderes Augenmerk auf die beiden dänischen Weltmeister Alex Rasmussen und Michael Morkov legen. „Die beiden“, so sagt Bartko, „waren bereits bei den letzten Sixdays sehr stark.“ Aber auch das niederländische Duo Danny Stam und Peter Schep, die Schweizer Alex Aeschbach und Franco Marvulli sowie Leif Lampater und Christian Grasmann als deutsche Konkurrenten wollen es den beiden Brandenburgern schwer machen.
Trotz der Absagen in anderen deutschen Städten ist das Interesse am Berliner Sechstagerennen nach Angaben der Veranstalter im Übrigen ungebrochen. Bei der 99. Auflage des Klassikers, die am Donnerstag von Erik Zabel – er gewann im vergangenen Jahr mit Bartko – gestartet wird, gehen 17 Weltklasse-Mannschaften im Velodrom an der Landsberger Allee an den Start. „Wir haben die wichtigsten Partner davon überzeugen können, dem Sechstage-Rennen die Unterstützung zu gewähren“, sagt Sechstage-Chef Heinz Seesing, der auch an diesem Jahr rund 70 000 Zuschauer erwartet.
Das Rennen in München hatte dagegen zuletzt mit schwächerem Besuch zu kämpfen und soll künftig nicht mehr stattfinden. Die Veranstaltungen in Dortmund und Stuttgart fielen bereits aus. mit dpa
Henner Mallwitz
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