ATLAS: Denk mal!
Der angekündigte und von der Stadt Potsdam genehmigte Abriss des Hauses Dietz in der Kurfürstenstraße gibt Anlass zur Traurigkeit. Dabei hat der Fall unfreiwillig komische Seiten.
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Der angekündigte und von der Stadt Potsdam genehmigte Abriss des Hauses Dietz in der Kurfürstenstraße gibt Anlass zur Traurigkeit. Dabei hat der Fall unfreiwillig komische Seiten. Wie PNN-Recherchen im Stadtarchiv belegen, waren es DDR-Denkmalschützer, die den Wert des im Stil des Neuen Bauens errichteten Wohnhauses des Architekten Heinrich Dietz erkannten und es 1977 auf die Potsdamer Denkmalliste setzten. Wohlbemerkt, es gibt Leute, die sich angesichts des damaligen Abrisses von fünf Kilometern barocker Fassaden in Potsdam fragen, was das gewesen sein soll: DDR- Denkmalschutz? Aber ja, es hat ihn gegeben, er hatte keinen leichten Stand und ja, er hatte auch seine Erfolge. Siehe Haus Dietz. Allein die Sanierungsgeschichte dieses Hauses rechtfertigt dessen Erhalt. Aber was haben die Denkmalschützer dieser Tage im Sinn? Während ihre DDR-Kollegen um den Erhalt des Denkmals kämpften, geben sie das Haus dem Abriss preis! Verkehrte Welt; eine Schildbürgerei, über die man lachen könnte, wäre sie nicht so traurig. Potsdam ist heute Sitz der Stiftung Baukultur. Von Baukultur aber zeugt es nicht, wenn die Wohnstätte eines regional bedeutsamen Architekten abgerissen wird.
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