Sport: Denkerposen an den Brettern
Potsdams Schachspieler laden zum 30. Mal zum Weihnachtsturnier
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Absolute Ruhe, über den Brettern gesenkte Häupter, scharfe Blicke, Stirnrunzeln und schließlich der erwartete Zug auf dem Feld: Die „Tage zwischen den Tagen“ gehören abermals den Schachspielern. Zum nunmehr 30. Mal laden die Denksportler der Landeshauptstadt vom 27. bis 30. Dezember zum traditionellen Potsdamer Weihnachtsturnier in den Alt Drewitzer „Lindenhof“. Nahmen im vergangenen Jahr rund 60 Spieler an dem Traditionsturnier teil, haben sich bislang bereits 80 gemeldet. Ein Grund dafür könnte sein, dass diesmal in Berlin zur gleichen Zeit kein weiteres Schachturnier stattfindet.
Allerdings: Der Vorjahressieger Christian Düster von Rotation Pankow und der Champion der beiden Jahre zuvor, sein Vereinskollege Benjamin Dauth, sind noch nicht in der Liste zu finden. „Dauth meldet sich meist immer erst zum Turnier selber an“, sagt Thomas Heinze, Leiter der Schach-Abteilung des USV Potsdam. Sein Uni-Sportverein veranstaltet gemeinsam mit dem SC Empor Potsdam das Weihnachtsturnier. Wahrscheinlich könnte eine Anmeldung am ersten Veranstaltungstag für den Meister jedoch schon fast zu spät sind, denn die Teilnehmerzahl ist offiziell auf 80 begrenzt.
Dafür hat jedoch Dominic Freyberg vom selben Verein sein Kommen fest zugesagt – der als Vierter gesetzte Berliner hätte die besten Möglichkeiten, den Titel abermals in die Hauptstadt zu holen. Die Platzierung richtet sich nach der „Deutschen Wertzahl“, in die sämtliche gespielte Turniere eingehen. Als bester Potsdamer wird sich ihm jedoch Nikolai Cusnariov in den Weg stellen. Der gebürtige Moldawier spielt bei der SG Datenverarbeitung Potsdam – jenem Verein, der auch bei diesem Weihnachtsturnier wieder zahlreich vertreten sein wird.
Bei der 30. Auflage scheint sich indes der Schach-Nachwuchs besonders zu engagieren. So kommt mit Sebastian Kaphle aus Hankensbüttel in der Lüneburger Heide der Deutsche Meister der Altersklasse U 10 und mit André Scholz von der SG Datenverarbeitung Potsdam der brandenburgische Landesmeister der selben Altersklasse. Insgesamt haben sich bis jetzt mehr als 30 Potsdamer Spieler für das Turnier angemeldet – unter ihnen auch Detlef Eplinius, der einst die erste Auflage des Potsdamer Weihnachtsturniers gewann. Auch vier Damen werden sich an den Brettern die Köpfe zerbrechen – mit 17 Jahren ist Peggy Schott vom Schwarzheider SC dabei die Jüngste.
Gespielt wird abermals im so genannten Schweizer System, bei dem stets die Gewinner einer Runde in der nächsten gegen einander spielen. Dabei wird das Teilnehmerfeld in zwei Gruppen aufgeteilt. „Nach einer zweijährigen Pause, in der das Turnier nicht ausgetragen wurde, hat sich die größte Potsdamer Schachveranstaltung wieder gut etabliert“, sagt Heinze, der davon überzeugt ist, dass auch die Jubiläumsauflage wieder ein voller Erfolg wird.
Neben dem Titel warten auf die Vornplatzierten außerdem Geldpreise von 50 bis 150 Euro; außerdem werden die besten jugendlichen Spieler und die besten weiblichen Teilnehmer prämiert, und auch mehrere Wertungs- und Sonderpreise wollen vergeben werden. Weitere Informationen zum diesjährigen Potsdamer Weihnachtsturnier sind im Internet zu finden.
www.weihnachtsturnier.de
Henner Mallwitz
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