ATLAS: Denkmalschutz
Nicola Klusemann erwägt Eintritt für die Insel
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Zaun drum und Eintritt nehmen: das scheint inzwischen der einzig wirksame Schutz vor blinder Zerstörungswut zu sein. Auch wenn die Schlösserstiftung derzeit nur freiwillige Eintritte nimmt, leisten die Spender mit ihrem Obulus zumindest symbolisch einen Beitrag zum Erhalt des Weltkulturerbes. Öffentlicher Raum, so scheint es, wird hingegen geringer geschätzt, weil er kostenlos zur Verfügung steht. Statt nun diesen Luxus einer gepflegten Gartenlandschaft zu genießen, in der man auf der Wiese sitzen kann ohne von Aufsichtspersonal hochgescheucht zu werden, wütet man darin. Die Gärtner der Freundschaftsinsel sind mit Beginn der warmen Tage mehr mit Aufräumarbeiten beschäftigt, als mit ihrer ureigensten Aufgabe: der Pflege. Und dies ist nicht der erste Sommer, in dem Inselgärtner Jörg Näthe über fast tägliche Beschädigung durch Vandalismus klagt. Weshalb bereits im vergangenen Jahr die Umzäunung und vor allem die Abschließbarkeit der Insel diskutiert wurde. Wenn die nun angekündigten verstärkten Polizeistreifen auch nicht zu einer deutlichen Verbesserung führen, muss man vielleicht wirklich über Inseleintritt nachdenken. Dann kommen nur noch die rein, die dieses Ruhefleckchen auch zu würdigen wissen. Wüteriche müssen draußen bleiben.
Nicola Klusemann
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