Landeshauptstadt: Depot-Ausbau in der Tornowstraße
Stadt will 2,4 Millionen Euro in Ausbau des Potsdam-Museums investieren / Einkaufsetat fehlt weiter
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Stadt will 2,4 Millionen Euro in Ausbau des Potsdam-Museums investieren / Einkaufsetat fehlt weiter Innenstadt / Hermannswerder - Das Potsdam-Museum soll in den nächsten Jahren zwei neue Depots erhalten. Dafür wird in Regie des Kommunalen Immobilienservice das seit zwölf Jahren leerstehende Haus des Landesgesundheitsamtes in der Tornowstraße aus- und umgebaut. Etwa 1,2 Millionen Euro sind für das Lager des Bereiches Geschichte und Kunst laut der Beigeordneten Gabriele Fischer eingeplant, die Investition sei jedoch noch nicht gedeckt. Weitere 1,2 Millionen Euro sollen in die Sanierung des Hauses Breite Straße 11 fließen, um dort das Depot für das Naturkundemuseum mit der Präparationswerkstatt einzurichten. Das seien laut Fischer neben dem Aufbau von Dauerausstellung die künftigen Aufgaben für die Stadt, doch fehle weiterhin ein Einkaufsetat für die Museumsbereiche. Welche Nachteile dieser fehlende Etat für das Museum hat, macht Hannes Wittenberg, Leiter des Museumsbereichs Geschichte und Kunst, deutlich. Das Museum habe eine Sammelkonzeption, deren Ziel jedoch nicht ausreichend verfolgt werden könne. Sollten auf dem Kunstmarkt Sachen angeboten werden, die in die Konzeption seines Hauses fallen, würden diese von anderen Museen oder Privatpersonen gekauft, weil das Potsdam-Museum kein Geld dafür habe. Beispielsweise wurde zuletzt eine Kette früherer Potsdamer Stadtverordneter mit einer Inschrift auf dem Markt angeboten, die nun im Preußenmuseum Nordrhein-Westfalen in Minden ausgestellt wird. Während andere Museen mit ihren Etats Stücke erwerben können, sei Potsdam auf Spenden und Schenkungen angewiesen. Dafür hat sich im vergangenen Jahr ein Freundeskreis gegründet, der nun versucht, Sammler- und Ausstellungsstücke zu erwerben. Die finanzielle Situation beider Museumsteile wird sich auch in den kommenden Jahren nicht entspannen. Wie Gabriele Fischer sagte, werde das Haushaltssicherungskonzept (HSK) im nächsten Jahr erneut Einnahmesteigerungen und Ausgabenkürzungen verlangen. So soll das Museum 20 000 Euro mehr erwirtschaften, die Zuschüsse werden dabei erstmals unter 500 000 Euro fallen. Große Einschnitte durch das HSK gab es bereits 1999, nachdem das Museum die Hiller-Brandtschen Häuser – die kürzlich verkauft wurden – nicht mehr als Depot nutzen durfte. Verkaufserlöse erhofft sich die Stadt auch nach dem Auszug des Depots in der Hebbelstraße, das nach den Sanierungen der beiden neuen Standorte verkauft wird. Die Depot-Neuordnung wird von den Museumsleitern begrüßt. Weitere Synergieeffekte zur Einnahmensteigerung sieht Naturkunde-Museums-Leiter Detlef Knuth zwischen seinem Museumsbereich und beispielsweise der Universität, Schulen und Kindertagesstätten. Das Naturkundemuseum habe durchaus die Möglichkeiten, „Dienstleistungen für die Naturwissenschaften der Uni anzubieten“, sagte er. Gedacht sei dabei beispielsweise an Wochenkurse für Tierbestimmungen, die zu einem bestimmten Kostensatz für Studenten buchbar wären. Dadurch könnte die Einnahmeseite erhöht werden. Auch die für das kommende Jahr geplante Ausstellung „In der Spur des Menschen“ über die biologische Invasion der Tiere in aller Welt soll ein Mehr an Einnahmen durch erhöhtes Besucheraufkommen erwirtschaften. Etwa 134 000 Besucher zählte das Potsdam- Museum mit seinen 330 500 Exponaten in den vergangenen drei Jahren. Die als publikumswirksam erwartete Ausstellung der Tierinvasion, auch über die Ansiedlung des Waschbären in Potsdam vor 71 Jahren, soll nach anderthalb Jahren in der Breiten Straße als Wanderausstellung angeboten und vermietet werden. jab Potsdam Museum im Internet www.verein-potsdam-museum.de/
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