Landeshauptstadt: Der Alltag von morgen
Eine Roadshow vom E-Government-Institut
Stand:
Studentenausweise, Smartcard, Gesundheitskarte, ePass – im Lebensalltag der meisten Menschen ist E-Government schon längst ein Thema mehr. Es merkt nur keiner. Das wollen die Forscher des Potsdamer Institute for eGovernment (IfG) im Rahmen der Bewerbung zur Stadt der Wissenschaft ändern. Gleich zwei Projekte haben sie eingebracht, um die breite Öffentlichkeit zu informieren. „Geistes- und Sozialwissenschaften haben es ja immer schwer, ihre Themen anschaulich zu machen“, sagt Dr. Manfred Suhr, Geschäftsführer des IfG. Vor allem, wenn das Thema im Grunde nur hinter den Kulissen stattfindet.
E-Government ist dann erfolgreich, wenn die Arbeit öffentlicher Einrichtungen so gut vernetzt ist, dass der Bürger gar nichts davon mitbekommt. Südkorea beispielsweise arbeite daran, Computer und Roboter so miteinander zu vernetzen, dass Behördengänge von Zuhause erledigt werden können. „Sie sagen ihrer Maschine, dass sie einen neuen Pass brauchen. Die kommuniziert dann mit der Maschine in der Behörde und erledigt alles weitere“, erklärt der Experte. So weit ist man in Brandenburg noch nicht. Allerdings gibt es verschiedene Ansätze und Strategien. Die soll der „Erlebnispfad eGovernment“ erlebbar machen. „Die wichtigen Einrichtungen liegen praktischerweise alle in unmittelbarer Nähe zum Innenministerium“, sagt Suhr. Dort soll ein Rundgang beginnen, der Interessierte in die Welt der E-Government-Forscher „entführt“. Neben den Strategien des Innenministeriums soll die Internetwache des Polizeipräsidiums, der Bürgerservice der Stadtverwaltung und der Bürgerkiosk der FH Brandenburg vorgestellt werden. Beim Landesamt für Statistik gibt es sogar schon etwas Praktisches zum Anfassen. Dort soll man eine E-Voting-Wahlkabine bestaunen können.
Von der Theorie zur Praxis soll auch das zweite Projekt des IfG führen. Anhand der Karten, die jeder Mensch in seinem Leben schon heute nutzt, will die Roadshow „Alltag eGovernment“ Schüler für das Thema begeistern. „Wirtschaft wird ja in der Schule praktisch nicht gelehrt“, sagt Suhr. Dabei sei es wichtig, die Schüler auf die technischen Möglichkeiten der Zukunft vorzubereiten. Nur so könne Deutschland in der Globalisierung wettbewerbsfähig bleiben. Also wollen die IfG-Forscher 2008 durch die Schulen der Stadt der Wissenschaft ziehen und Aufklärungsarbeit betreiben: Was steckt hinter der Gesundheitskarte, welche Vernetzung ist nötig, damit ich mit der Bank-Karte bezahlen kann? Was wird in Zukunft mit der Plastikkarte alles möglich sein? „Unsere Zielgruppe sind die Jugendlichen ab 15 Jahren. Die haben schon erste praktische Erfahrungen und sind für das Thema zu begeistern“, sagt Suhr. Bodo Baumert
Bodo Baumert
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: