Landeshauptstadt: Der Alte Fritz sagt, wo“s lang geht
Potsdam bietet seit heute elektronische Stadtführer an / Computer im Hemdtaschen-Format
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Der Alte Fritz persönlich sagt, wo“s lang geht. Der Preußenkönig führt künftig Touristen durch Potsdam – als virtueller Stadtführer. Emotional, individuell und audio-visuell – so bezeichnet Sebastian von Sauter, Geschäftsführer der itour city guide GmbH, sein handgroßes Gerät, das Besucher ab heute ausleihen können: in der Potsdam-Information in der Brandenburger Straße, im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG) am Neuen Markt und im Hotel Steigenberger in der Allee nach Sanssouci. Ab 6,50 Euro kostet die königliche Tour.
Mehr als 30 Sehenswürdigkeiten lassen sich mit dem virtuellen Stadtführer in der Innenstadt und in der Schiffbauergasse akustisch und optisch entdecken. Der Rundgang dauert insgesamt 105 Minuten, doch dank der modernen Technologie kann er jederzeit unterbrochen werden. Das sei auch der große Vorteil dieses virtuellen Stadtführers: Man ist an keine bestimmte Zeit gebunden und kann unabhängig von einer Gruppe, nach eigenem Gusto und in seinem individuellen Tempo Potsdam erkunden. Eine Karte im A5-Format erleichtert die Orientierung und führt von Ort zu Ort.
Neben Friedrich II. werden die Potsdamtouristen dabei auch von anderen historischen Persönlichkeiten begleitet – etwa der Gräfin Wilhelmine von Lichtenau. Zu fast jeder Sehenswürdigkeit fällt ihnen eine Anekdote ein. „Wir bieten den Potsdamern, vor allem aber den Besuchern der Landeshauptstadt eine völlig neue, praktikable und unterhaltsame Möglichkeit, Potsdam zu entdecken und etwas über die Geschichte der Stadt zu erfahren“, erklärte Potsdams Marketing-Chefin Sigrid Sommer gestern vor Journalisten. Sie fände den neuen Guide interessanter und moderner als die üblichen gebundenen Reiseführer.
Der Gedanke, einen akustischen Führer durch die Innenstadt zu produzieren, entstand vor mehr als zwei Jahren anlässlich des Themenjahres „Lebendige Stadt“. Man wollte die Synergieeffekte mit dem zuvor produzierten Führer „Potsdams historische Mitte“ nutzen. Mindestens ebenso lange wurde die Idee für ein solches Projekt vom HBPG verfolgt. Den entscheidenden Ausschlag dafür, sich gemeinsam mit der Firma itour an den elektronischen Stadtführer zu wagen, gab die Tatsache, dass 2006 ein solcher Führer durch einen Bereich des Parks Sanssouci vorgestellt wurde. „Die Idee war, auf der gleichen technischen Basis einen Guide für die Innenstadt zu produzieren, um dem Potsdam-Besucher zu gegebener Zeit einen Rundgang durch Stadt und Park auf nur einem Gerät anbieten zu können“, so Sommer. Auf die Frage nach der Bedienung des Geräts winkt Sebastian von Sauter ab: „Die Bedienung ist so einfach, dass man von acht bis 88 keine Bedienungsanleitung braucht.“
Die Ausleihkosten liegen zwischen 6,50 und 10 Euro, je nachdem, wie lange man mit dem Gerät unterwegs sein möchte. Demnächst kann das Gerät auch zum „Schnupper“-Preis für rund 2 Euro ausgeliehen werden.
Juliane Probst
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