zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Der amerikanische Traum Ein Abenteuer im Asche-Flug-Chaos

Es sollte eine ganz besondere Reise werden. Eine Woche New York mit ihrer Familie, so wollte Petra May ihren 50.

Stand:

Es sollte eine ganz besondere Reise werden. Eine Woche New York mit ihrer Familie, so wollte Petra May ihren 50. Geburtstag feiern. Nun, besonders wurde diese Reise tatsächlich, wenn auch ein wenig anders als gedacht.

Es war am Freitag, dem 16. April, als Petra May ein mulmiges Gefühl beschlich. Im Hotelfernseher sah sie Bilder eines rauchenden Vulkans in Island, außerdem Menschen, die den New Yorker Flughafen bevölkerten. „Aber da dachte ich noch, wir fliegen ja erst am Montag“, erzählt May, die im Babelsberger Filmpark arbeitet. Das Asche-Flug-Chaos erwischte sie am Montagmorgen mit voller Wucht. Ihr Flieger war gestrichen, die Heimreise wurde May und ihrem Mann für Sonntag in Aussicht gestellt. Am Flughafen hatte man sich schon auf die Situation eingerichtet, Liegen waren aufgestellt. Dort lernten die Mays ein anderes Ehepaar kennen, aus Frankfurt am Main. Beide hingen dort schon seit zwei Nächten fest. Als sich Verzweiflung breitmachte, geschah das Unerwartete.

Eine Frau namens Kathy Berry bedauerte das Schicksal der beiden deutschen Paare – sie nahm sie kurzerhand mit zu sich. Eine dreiviertel Stunde dauerte die Fahrt aus dem Chaos ins Paradies. „Das war wie im Film, da standen keine Villen, sondern Anwesen“, schwärmt May. Selbst ein Bächlein murmelte durch den Garten. Jedes Ehepaar bekam ein eigenes Schlafzimmer mit Bad, Kathy kochte und wusch sogar ihre Wäsche. Ihr Mann John, ein Weinhändler, entkorkte abends erlesene Tropfen. Zwei Tage fuhr Kathy Berry mit ihren Asylanten zum Flughafen, schließlich schaffte sie es, beiden einen Rückflug für Mittwoch zu beschaffen. „Wir haben geweint vor Glück“, beschreibt Petra May ihre Gefühle. „Eine ganz tolle Frau ist das, die uns einfach geholfen hat, weil wir ihr sympathisch waren.“ Eine Erfahrung, die sie gerade als Deutsche ein bisschen beschämt hat, weil man selbst oft so ängstlich gegenüber Fremden ist. Bei den Berrys will sich das Ehepaar May nun mit einem Geschenk bedanken. Und mit einem Gegenbesuch. Sie hat sie schon eingeladen. pee

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })