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Aufstiegsfreude pur. Die Potsdam Royals sind dreimal in Folge aufgestiegen und schafften nun sogar den Sprung die 2. German-Football-League. Allerdings kam dieser Schritt ein Jahr zu früh, was den SC Potsdam vor nicht unerhebliche Probleme stellt.

© Gerhard Pohl

Von Henner Mallwitz: „Der Aufstieg ist Fakt“

Die Potsdam Royals wollen den Sprung in die 2. American-Football-Bundesliga wagen

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Während sich die American-Footballer der Potsdam Royals nach gemeisterter Relegation freudetrunken in den Armen lagen und sich nun erst einmal ein paar Wochen Ruhe gönnen können, qualmen der Vereinsspitze schon wieder die Köpfe. Denn nachdem die Hamburg Blue Devils am Samstag die Troisdorf Jets mit 28:7 bezwangen (PNN berichteten), haben sich neben den Hansestädtern auch die „Königlichen“ aus Potsdam für den Aufstieg in die 2. German Football League qualifiziert. Ob dieser Schritt nun wirklich gegangen wird, muss in den nächsten Tagen entschieden werden, da zum Monatsende die Frist für die Lizenzvergabe in den einzelnen Ligen abläuft.

„Rein sportlich gesehen wollen wir diesen Schritt natürlich gehen“, sagt Christian Gerber, der beim SC Potsdam als Sportkoordinator tätig ist und sich maßgeblich mit um die Entwicklung des American Football in der Stadt verdient gemacht hat. „Allerdings müssen dafür auch die Rahmenbedingungen stimmen, und das ist der größte Knackpunkt.“

Einerseits erfordert das Antreten in der zweiten Liga weitaus höhere Ausgaben – die Auswärtsfahrten würden die Royals dann bis in den Kölner Raum führen. Peter Rieger, Geschäftsführer des SC Potsdam, rechnet mit rund 70 000 Euro pro Saison. Andererseits darf die bisherige Spielstätte im Kirchsteigfeld nicht mehr genutzt werden, da der Sportplatz nicht den Anforderungen der zweiten Liga entspricht. Nur das Stadion im Luftschiffhafen wäre von der Größe her in Potsdam geeignet.

„Bislang wollte die Stadt nicht, dass dort American Football gespielt wird“, so Rieger. „Untersuchungen belegen aber, dass der Rasen beim Fußball deutlich mehr leidet.“ In jedem Fall sei die plötzliche Entwicklung eine besondere Herausforderung für die Stadt. „Wir waren ja alle selbst überrascht, dass die Truppe als Aufsteiger nun auch noch den Aufstieg in die nächste Liga schafft“, sagt Rieger. „Die Orientierung war auf ein weiteres Jahr ausgelegt, aber nun müssen wir eher handeln. Was wiederum problematisch ist, denn der SC Potsdam hat ja weitaus mehr Sportarten unter seinem Dach.“ Dennoch, so Rieger, gebe es keine Ablehnung von Vereinsseite – erste nicht näher benannte Gespräche würden bereits laufen und sollten bald abgeschlossen sein.

Dass der Sprung in die zweithöchste deutsche Spielklasse zumindest aus sportlicher Sicht machbar ist, steht für Michael Vogt außer Frage. Der Headcoach übernahm die Mannschaft vor vier Jahren und stieg mit ihr seitdem dreimal in Folge auf. „Der Aufstieg in die zweite Liga war immer unser primäres Ziel“, sagt der Trainer, der seinen Job ehrenamtlich macht und hauptberuflich bei der Agentur für Arbeit angestellt ist. „Die Jungs sind bestens drauf, haben hart für unser Ziel gekämpft – der Aufstieg ist Fakt.“

Allerdings weiß der 32-Jährige auch um die neuen Bedingungen, die dieser Schritt mit sich bringen würde. Teams wie die Cologne Falcons, die Blue Devils aus Hamburg, die Düsseldorf Panther oder die Magdeburg Virgin Guards seien etablierte und professionelle Mannschaften. „Da kommen wir nicht umhin, uns sowohl im Spieler- als auch im Trainerbereich zu verstärken. Nur dann haben wir eine realistische Chance“, weiß Vogt. „Und bestimmt bekommen wir durch unseren Erfolg auch einigen Zulauf von Berliner Spielern.“ Auf Alverno Middleton, Henry Potter und Nate Samas kann Vogt in jedem Fall bauen. Die drei erfahrenen US-Amerikaner sind inzwischen zwar nach Hause gereist, stehen dem Team mit Beginn des Frühjahrssemesters an der Potsdamer Uni aber wieder zur Verfügung.

Henner Mallwitz

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