Landeshauptstadt: Der Ball ist bunt
Asylbewerber kickten mit Potsdamern beim Fußballturnier
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Asylbewerber kickten mit Potsdamern beim Fußballturnier Bornstedt - „Fremde bleiben immer Fremde, wenn man sie vor die Tore schickt“, sagte Nils Naber von Bündnis 90/ Die Grünen gestern mit einem Blick auf den Umzug des Asylbewerberheims in den Lerchensteig. Der war dann allerdings doch für einige Stunden vergessen: Die schönste Nebensache der Welt hatte auf dem Fußballplatz der Grundschule an der Kirschallee das Sagen. Insgesamt waren zwölf Teams zum Kicken angetreten – darunter Mannschaften aus den Asylbewerberheimen, von den Potsdamer Kickers, Freizeitfußballer und natürlich die „Greenteams“. Die Idee kam den Grünen vor einigen Wochen bei einer Mitgliederversammlung, als es ums Zuwanderungsgesetz ging. „Fußball verbindet doch am ehesten“, sagten sich die Leute vom Kreisverband, sprachen Ausländerinitiativen an – und schnell war alles organisiert. Während des Turniers – gespielt wurde bis zum Abend – gab es Mineralwasser und Kuchen: Anschließend hatten die Asylbewerber zu ihrem Sommerfest eingeladen. Gekickt wurde gleichzeitig auf drei Feldern zweimal fünf Minuten – kleine Verletzungen kamen vor, trotzdem stand die Fairness obenan. Oberbürgermeister Jann Jakobs erinnerte daran, dass dieses Turnier gleichzeitig ein Abschiedsturnier von der Kirschallee sei: „Trotzdem war die Entscheidung für den Lerchensteig eine richtige.“ So locker, wie der Umgang untereinander sein sollte, so locker ging es auch beim Spielen zu: Da wurde vom jeansbekleideten Schiedsrichter ohne Armbanduhr die Zeit mit dem Handy gestoppt, Frauen spielten mit Männern gemeinsam, und nach dem Match setzten sich beide Teams zum Plausch zusammen. Zum ersten Mal in dieser Form, und bestimmt soll es nicht das letzte Turnier gewesen sein. Henner Mallwitz
Henner Mallwitz
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