Sport: Der Bann ist gebrochen
RSV Eintracht gewinnt erstmals in Wedel
Stand:
Bisher waren Auswärtsfahrten für die Zweitliga-Basketballer des RSV Eintracht Teltow/Kleinmachnow/Stahnsdorf ins holsteinische Wedel stets ein Fluch. Seit 2006 hatte man mehrfach versucht, die Punkte beim SC Rist zu entführen, doch stets musste man aus der Hamburger Vorstadt mit leeren Händen heimkehren, oftmals sogar mit einer deutlichen Packung im Gepäck.
Doch bekanntlich ist fast jede Statistik dafür da, dass sie einmal gebrochen wird und dies ist den Brandenburgern am Samstag nun endlich gelungen. Es war jedoch kein normales Spiel, denn insgesamt zwei Verlängerungen waren nötig, um letztlich mit 95:90 (38:45; 77:77, 84:84) die Oberhand zu behalten. Gleichzeitig riss damit auch die in dieser Saison bis dato weiße Heimweste der Elbstädter. In der Tabelle sind beide Teams nun punktgleich mit einer Gesamtbilanz von sechs Siegen gegenüber drei Niederlagen und bilden damit das direkte Verfolgerduo von Hannover und Schwelm.
Der sehr gut aufgelegte Tim Modersitzki (14 Punkte bei 100% Wurfquote) hatte sein Team in der 8. Minute erstmals zweistellig mit einem Korbleger zum 18:8 in Führung gebracht. Wedel, angeführt vom wiedergenesenen Topscorer Christoph Roquette (31 Punkte), konterte im Stile einer Spitzenmannschaft und ging nur acht Minuten später selbst mit 29:26 in Front. Die Brandenburger zeigten sich jedoch keineswegs geschockt, sondern hatten die Antwort in Form eines 14:0-Laufes parat, der aus einem 29:31 ein 43:31 (19. Minute) machte. Wedel kam jedoch in der zweiten Halbzeit allmählich zurück und glich sechs Minuten vor Ende auf 65:65 aus. Damit wurde die spannende Schlussphase des Spiels eingeleitet. Fast mit jedem Ballbesitz wechselte nun die Führung und so war es fast folgerichtig, dass Richard Thomas mit zwei seiner insgesamt 15 verwandelten Freiwürfe den RSV mit 77:77 fünf Sekunden vor Ende in die 1. Verlängerung brachte. Fast ein Spiegelbild der Ereignisse bildete dann das Ende der ersten Verlängerung, denn erneut war es der nervenstarke US-Boy, der durch 3 Freiwürfe den 81:84 Rückstand noch ausglich. Somit mussten beide Teams, die foulbedingt inzwischen arg dezimiert waren, in weitere fünf Minuten effektive Spielzeit gehen. Während die Norddeutschen nun auf Roquette sowie den 2,08m-Hüne Fabian Böke verzichten mussten, galt es für RSV-Coach Peter Günschel den foulbedingten Ausfall von Robin Jorch, Niko Schumann und Thomas Schoeps in dieser zweiten Verlängerung zu kompensieren. „Wir waren auf dem absoluten Zahnfleisch. Daher ein großes Lob an meine Mannschaft, für diese sensationelle Energieleistung“, sagte Günschel. „Die Siege gegen Hannover, Schwelm und Wedel sind für uns natürlich Gold wert. Jetzt gilt es in den nächsten Spielen gegen die direkten Konkurrenten um die Playoffplätze nachzulegen.“
RSV: Thomas 27, Williams 20, Modersitzki 14, Haucke 10, Jorch 9, Schoeps 7, Hasenkampf 4, Schumann 4, Bahner, Decker. Marcus Boljahn
Marcus Boljahn
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