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Bär mit Schaumstoffkörper, echter Schädel und Präparator Blumenstein.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Der Bär lächelt

Er starb im Zoo eines natürlichen Todes – nun steht er im Potsdamer Naturkundemuseum

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Innenstadt - Einen Namen wie Unglücksbär Bruno, der nach Bayern einwanderte und dort erschossen wurde, hat die Neuerwerbung des Naturkundemuseums nicht. Der über zwei Meter große Zirkusbär starb mit31 Jahren im Zoo Luckenwalde eines natürlichen Todes. Er brachte 325 Kilo auf die Waage und zeugte neun Nachkommen. Im Februar kam der Tierkadaver nach Potsdam: Hier wurde ihm im wahrsten Sinne des Wortes das Fell über die Ohren gezogen. Das hat Präparator Christian Blumenstein nun, nachdem es gegerbt worden ist, liebevoll über einen aufrecht stehenden Schaumstoff-Körper gespannt.

Als der Braunbär gestern der Kulturbeigeordneten Iris Jana Magdowski und den Journalisten präsentiert wurde, mussten Fixiernadeln noch das Fell zusammenhalten, aber mit seinem Prachtgebiss aus Kunststoff schien er zu lächeln. Da der Bär im Winterpelz starb, ist es sehr dicht, wollig und weich. Wenn das Museum zum Jahresende wieder zu seiner Tiere- und Märchen-Ausstellung einlädt, dann wird sich der riesige Braunbär dazugesellen. Für die Nachtführungen hat sich Blumenstein noch etwas Besonderes ausgedacht: Werden die Acryl-Augen des Bären angeleuchtet, reflektieren sie das Licht.

Seinen Platz bekommt der Bär natürlich im Museumshaus in der Breiten Straße 13. Dorthin wird er, wenn das Fell erst perfekt sitzt, aus der Präparationswerkstatt Hebbelstraße 1 umziehen. Die Signale stehen nach 12 Jahren Provisorium in der Hebbelstraße generell auf Umzug. Der Geschäftsführer des Kommunalen Immobilienservices (KIS), Bernd Richter, habe zugesichert, dass mit dem Ausbau der Breiten Straße 11 als neuem Sitz der Präparationswerkstatt bald begonnen werde, sagte der Direktor des Naturkundemuseums Detlef Knuth. Der Ausbau sei finanziell an den Verkauf des Hebbelstraßengrundstückes gekoppelt, bestätigte auch Magdowski. „Wir brauchen ungefähr 15 Monate, um das Haus einzurichten“, erklärte Knuth. Man habe mit einem Zwischenschritt – dem Umzug nach Groß Glienicke in Ersatzräume – schon begonnen. Knuth: „Ich hoffe, dass wir 2011 endgültig aus der Hebbelstraße verschwunden sind.“

Blumenstein, der neben dem Bären zurzeit auch noch an der Präparation von Störchen arbeitet, ist froh, dass es mit der Breiten Straße 11 endlich vorangeht. Dort werde alles zwar etwas kleiner und enger ausfallen, die Präparationswerkstatt dafür aber mit modernster Technik ausgestattet sein. dif

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