ATLAS: Der Baum brennt
Nicola Klusemann über Reglementierungswut und Knut
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Noch einmal zusammengefasst: Grundsätzlich ist es in Potsdam verboten, nach schwedischem Vorbild „Knut“ zu feiern und zu seinen Ehren die ausgedienten Weihnachtsbäume zu verbrennen. Das verstoße gegen das Landesimmissionsschutzgesetz, argumentiert die städtische Ordnungsbehörde. Dennoch erteilte selbige auf Antrag Sondergenehmigungen, allerdings nur dem Veranstalter des Knutfestes im Kirchsteigfeld, nicht aber dem in Eiche. Warum die Unterscheidung, ist unklar. Knutfeuer sollen dann in der Landeshauptstadt Usus sein, wenn die Schwedentradition hier Brauchtum geworden ist. Dafür sorgen andere Gemeinden im Land, wo der Januartanz ums Tannenbaumfeuer schon jetzt keiner Genehmigung bedarf. Oder jene, die sich über die Reglementierungswut hinwegsetzen, wie im Bornstedter Feld, wo ein paar Familien am Rande eines freien Baufeldes ihre Weihnachtsbäume zu einem stattlichen Berg aufgetürmten und entzündeten. Unbehelligt und vermutlich ohne behördliche Erlaubnis. Wer es allerdings nicht zu einem Feuer gebracht hat, kann unbesorgt sein: Die Step holt die unverbrannten Bäume ab – traditionsgemäß.
Nicola Klusemann
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