Sport: Der Beste kehrt zurück
Kevin Kuske steigt nach seiner Leisten-OP wieder in den Bob
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Kevin Kuske steigt nach seiner Leisten-OP wieder in den Bob „Wenn mir mal nichts mehr weh tut, bin ich wahrscheinlich tot“, sagt Kevin Kuske nicht ohne Galgenhumor, und weiß dennoch, dass „ein Bobfahrer einfach mit gewissen Schmerzen leben muss“. Die hatte der 25-Jährige dann auch zur Genüge, schleppte sich seit dem Sommer mit einem doppelten Leistenbruch herum und wollte dennoch nicht aufgeben. „Wahrscheinlich war ich übertrainiert, die Schmerzen wurden jedenfalls immer stärker“, so der Potsdamer, der sich als bester Bob-Anschieber Deutschlands einen Namen gemacht hat. Das Weltcup-Rennen in Winterberg konnte Kuske im Zweier zwar noch siegreich für sich gestalten – in Altenberg ging jedoch nichts mehr, so dass nur noch die OP blieb. Die hat er in München inzwischen erfolgreich hinter sich gebracht, befindet sich nun wieder im Aufbautraining und brachte sich gestern in Potsdam ins Schwitzen. Viel Kraft, viele Wiederholungen, Ausdauer und Schnelligkeit standen auf dem Programm, will er doch schon bald wieder ins Bob-Geschehen eingreifen. „Ich habe den ganzen Sommer über gut trainiert, da haben mich die vier Wochen nicht aus der Bahn geworfen“, so der Athlet vom SC Potsdam. „Beim ersten Weltcup-Rennen Anfang Januar auf der Olympia-Bahn in Turin will ich unbedingt wieder Maßstäbe setzen. Denn es war nicht schön, alles nur vom Fernseher aus verfolgen zu können und zu sehen, dass es ganz schön hapert.“ Zum Erfolg wolle er das Team im Bob von Andrè Lange führen, und dazu hat er auch am zweiten Januar-Wochenende die Möglichkeit, wenn es gilt, den Eiskanal von St. Moritz zu bezwingen. Im Februar startet Kuske dann bei den Weltmeisterschaften in Calgary. An seinem Einsatz zweifelt der Anschub-Spezialist nicht: „Da bin ich mir mit dem Cheftrainer Raimund Bethke einig“, versichert Kuske. „Ich bin auf meiner Position zwar der Beste in Deutschland, aber die Konkurrenz ist auch viel stärker geworden.“ Das sei vor allem in den vergangenen vier Wochen zu beobachten gewesen, als die Schwierigkeiten im Bob deutlich wurden. „Denen haben natürlich 25 Kilo gefehlt, als ich nicht dabei war.“ Also ist noch ein wenig zu tun: Derzeit bringt Kuske 111 Kilogramm geballtes Gewicht auf die Wage, doch das reicht ihm noch nicht. „Zwei, drei Kilo schaffe ich durch das Training noch.“ Henner Mallwitz
Henner Mallwitz
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