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Sport: Der Blick geht schon weiter

Der 1. VfL Potsdam will sich am Sonntag bei den Füchsen Berlin gut verkaufen

Stand:

Wer in dieser Saison als Handball-Zweitligist bei den Füchsen Berlin anzutreten hatte, bezog seine Motivation vordergründig aus der Möglichkeit, sich vor vergleichsweise stattlicher Kulisse in einer der bekanntesten Großsporthallen Deutschlands zeigen zu können. Gegen das unbestritten bestbesetzte Team der Liga hatte mancher Verein die in der Max-Schmeling-Halle zu gewinnenden Punkte offenbar von vornherein abgeschrieben. Den ASV Hamm und die SG Achim/Baden erwischte es bei ihren Niederlagen mit zwanzig Toren Differenz ganz schlimm. Einzig Post Schwerin konnte Ende Februar eine kleine Schwächephase der Berliner nutzen und beim wahrscheinlichen Erstliga-Aufsteiger völlig überraschend mit 29:27 gewinnen.

Die Berliner werden im Bilde sein, wenn der 1. VfL Potsdam am Sonntag ab 16 Uhr bei ihnen in Prenzlauer Berg antritt. Großartige Geheimnisse haben die Nachbarn ohnehin nicht voreinander. Dennoch hatten sich mit Pavel Prokopec, Marc Hartensuer und Sebastian Roemling drei Füchse-Spieler unlängst das VfL-Heimspiel gegen den Dessau-Roßlauer HV (28:27) angesehen. Wenn man so will, ist dies eine Geste des Respekts vor dem Tabellenvorletzten, der sich zuletzt in drei Heimspielen stattliche fünf Punkte erspielte, mit Blick auf die Möglichkeiten des Ligaverbleibs jedoch über die Partie in Berlin hinaus denken wird.

Pawel Kaniowski bestätigt dies und lässt Vorfreude auf das Kräftemessen mit den Berlinern durchblicken. „Wir können dort zeigen, dass wir in den vergangenen Wochen zusammen gerückt sind“, sagt der VfL-Spielertrainer und macht dabei keinesfalls den Eindruck, als würde er diese Partie schon vor dem Anpfiff abschreiben. Kaniowski denkt natürlich an die Kompromisslosigkeit der 6:0-Deckung des Tabellenführers und die mitunter aufreizend lässige Art, im Fall einer ausreichend erscheinenden Führung den Rest der jeweiligen Partie einfach herunter zu spielen. Leider fehlt den Potsdamern mit Enrico Bolduan ihr nach wie vor mit 153 Saisontoren erfolgreichster Werfer. Bolduan trainierte nach Ostern wieder, hat jedoch noch mit den Auswirkungen einer Rippenprellung zu tun und muss eventuell sogar länger pausieren.

Der VfL erwartet nach dem Spiel in Berlin am Freitag in acht Tagen die HSG Varel, spielt dann in Aurich und hat anschließend gegen Post Schwerin Heimvorteil. In diesen Partien ist für Potsdam wohl mehr drin als in Berlin. Können sie erfolgreich bestritten werden, wird der Verein womöglich bald Gespräche mit Verstärkungen für die kommende Saison führen. Eine mögliche könnte Carsten Kommoß (26) sein, der als Rechtsaußen schon für Post Schwerin in der 1. Bundesliga spielte und derzeit noch beim SC Magdeburg unter Vertrag steht.

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