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Sport: Der Blick nach oben
Mit einem Sieg am heutigen Mittwoch in Aachen können die Volleyballerinnen des SC Potsdam noch auf den vierten Platz in der Bundesliga klettern – und in den Play-offs ein Heimspiel mehr bestreiten
Stand:
Die Qualifikation für die Play-offs haben die Erstliga-Volleyballerinnen des SC Potsdam bereits in der Tasche. Durch den 3:2-Sieg am vergangenen Sonntag gegen die VolleyStars Thüringen sind die Potsdamerinnen nicht mehr vom 6. Tabellenrang - und damit der direkten Qualifikation für die Viertelfinals - zu verdrängen. Tatsächlich könnte es aber noch einen Schritt weiter nach oben gehen. Sollte der SC Potsdam heute Abend um 19.30 Uhr bei den „Ladies in Black“ Aachen mit 3:0 oder 3:1 gewinnen und gleichzeitig der Schweriner SC gegen den USC Münster ohne Punkt bleiben, wird er sogar noch auf den vierten Tabellenplatz klettern. Damit hätten sie in der Runde der best-of-three gleich zweimal Heimrecht.
„Diese Möglichkeit besteht und gibt natürlich zusätzliche Motivation“, sagt SC-Teammanager Eugen Benzel. „Wir probieren, in Aachen zu gewinnen. Die Stimmung ist super in der Mannschaft. Viel wird jedoch auch von der Tagesform abhängen.“
Zum ersten Mal in seiner Geschichte ist dem SC Potsdam die direkte Qualifikation für die Play-offs gelungen. In der vergangenen Saison, die der SC Potsdam als Achter abschloss, zogen die Salomoni-Schützlinge über den Umweg der Pre-Play-offs in die Runde der sechs besten deutschen Mannschaften ein. „Der sechste Platz ist schon ein Riesenerfolg für den Verein“, so Benzel. In Anbetracht der verletzungsbedingten Ausfälle der beidenAngreiferinnen Lucia Fresco und Nikola Radosova zu Beginn der Saison drohte das gesteckte Ziel ein wenig ins Wanken zu geraten. Doch mit Teamgeist und den kanadischen Neuverpflichtungen Marie-Pier Murray Methot und Brittney Page wurde es doch noch erreicht.
Fresco und Radosova, beide Leistungsträgerinnen, werden auch in den Play-off-Spielen nicht einsetzbar sein. Bei Radosova, der im November letzten Jahres beim Auswärtsspiel in Vilsbiburg das vordere Kreuzband riss, bestand diese Möglichkeit kurz nach der Diagnose noch. „Ein Einsatz von Nikola ist unmöglich“, sagt Benzel jetzt allerdings. Auch die argentinische Nationalspielerin Fresco, die sich im vergangenen Sommer in ihrer Heimat schwer an der Schulter verletzte, wird sich weiterhin darauf konzentrieren, für die Weltmeisterschaften im September komplett fit zu werden. Sie verzichtet daher auch auf einen Besuch der restlichen SC-Spiele in Deutschland. „Lucia absolviert das komplette Rehaprogramm in Argentinien“, so Benzel.
Neben der Frage, ob der SC Potsdam noch auf Platz vier rücken kann, wird heute Abend auch die Entscheidung fallen, wer der Gegner der Salomoni-Truppe in den Play-offs wird. „Es ist noch alles offen“, sagt Benzel. Mit Wiesbaden, Dresden und Vilsbiburg stehen drei Teams – getrennt durch einen Punkt – an der Spitze der Liga. Bliebe der SC Potsdam nach der Hauptrunde Sechster, träfe er auf den Dritten. „Unser Wunschkandidat wäre Vilsbiburg“, verrät der Manager. „Die liegen uns von der Spielweise sehr. Wenn wir auf Dresden treffen, hätten wir nicht so einen langen Anfahrtsweg.“ Sollte der SC noch auf Platz vier vorrücken, trifft der SC auf den Fünften. Das könnte unter Umständen erneut der heutige Gegner Aachen sein. Oder der amtierende Meister aus Schwerin. „Bei Schwerin hätte ich ein wenig Bedenken, weil sie, wenn es drauf ankommt, immer da sind“, sagt Benzel.
Unabhängig vom Tabellenplatz – die Euphorie, die die direkte Viertelfinal-Qualifikation bereits jetzt in Potsdam auslöst, ist groß. „Ich wurde schon gefragt, ob man schon Karten kaufen kann für das Viertelfinal-Heimspiel. Darauf hin musste ich die Leute erst einmal bremsen und darauf hinweisen, dass wir noch nicht einmal wissen, ob wir am 5. April oder schon am 29. März ein Heimspiel haben“, sagt Benzel. Zwei oder ein Heimspiel im Viertelfinale – das entscheidet sich erst heute Abend.
Luisa Müller
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