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Sport: Der Dauerbrenner

Fritz-Joachim Menz leitete einst die Potsdamer Sport-Union 04 und feiert heute seinen 80. Geburtstag

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Wenn Fritz-Joachim Menz von den Jahren erzählt, in denen er Chef seines Vereins war, wartet man auf das Wörtchen „ich“ vergebens. „Das haben wir damals so gemacht“, sagt er, ohne sich in den Vordergrund stellen zu wollen – und wahrscheinlich ist es gerade diese Zurückhaltung, die ihm nach wie vor die Sympathien seiner Mitstreiter einbringt. Heute feiert er seinen 80. Geburtstag, und ganz sicherlich wird jede Menge älterer und jüngerer Wegbegleiter der Potsdamer Sport-Union zu den Gratulanten gehören.

Als der Krieg gerade mal einen Monat zu Ende war, schnürte Menz als junger Bursche schon wieder die Töppen und folgte einem Aufruf des damaligen Sportamtes. „Wer Fußball spielen will, soll sich melden, haben die gesagt.“ Das tat er und blieb den „Unionern“ ein Leben lang treu. 1965 übernahm der Potsdamer dann selbst die Verantwortung für den Verein, der inzwischen BSG Empor hieß. Seitdem hatten auch die so genannten „Volkssportler“ ihren Platz an der Templiner Straße. „Keine große Sache“, wiegelt der Jubilar ab. Aber fortan entwickelte sich die Laufbewegung, die heute noch ihren festen Platz im Vereinsleben hat, und auch eine Frauengymnastikgruppe etablierte sich. „Die Frauen unserer Fußballer waren die ersten, die da mitmachten“, erzählt er.

Mit der Wende wurde die Sportgemeinschaft Empor zu einem Verein, und was lag da näher, als sich auf den Namen Union zu besinnen, den der Verein bereits bis zum Kriegsende trug. Menz gehörte zu den Gründungsvätern der Potsdamer Sport-Union, und so war der alte Chef der erste Vorsitzende – der „Dauerbrenner“, wie ihn seine Vereinsgefährten auch nennen. Vor allem der Hockeysport nahm seit dieser Zeit einen Aufschwung, ein neues Vereinsheim entstand und nicht zuletzt wurde auch das Platzproblem mit dem Bau neuer Spielfelder gelöst.

1994 zog sich Menz aus der Vereinsspitze zurück und übergab das Amt an Jürgen Leutz aus der Hockey-Abteilung. Doch so ganz konnte der Ehrenvorsitzende von seiner PSU natürlich nicht lassen. Er organisierte die 100-Jahr-Feier 2004 mit, nahm bis vor zwei Jahren an den Vorstandssitzungen teil und führte das Protokoll. „Das will ja sonst keiner machen.“ Inzwischen ist die Zeit dafür jedoch knapp geworden, da die Pflege seiner Frau Waltraud im Vordergrund stehen muss. Während heute vor allem die Familie mit den beiden Söhnen und vier Enkeln gratuliert, sind die Vereinsfreunde am Samstag dran. Und wo lässt sich das besser machen als an der Templiner Straße. H. M.

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