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Landeshauptstadt: „Der Filmpark ist mein großer Abenteuerspielplatz“

Geschäftsführer Friedhelm Schatz über den Big Bang zum 20-jährigen Filmpark-Jubiläum, die Entwicklung des Areals und die Zunkunft des Kostümfundus

Stand:

Herr Schatz, zum Jubiläum am Samstagabend haben die Besucher der Filmparknacht den Big Bang erleben dürfen – die laut Ihrer Ankündigung wohl größte Filmexplosion, die Babelsberg in über 100 Jahren Filmgeschichte je gesehen hat. Hatten Sie Sorge, ob alles gut geht?

Also, ich bin ja schon viele Jahre im Geschäft und habe auch früher schon spektakuläre Szenen gedreht, mit Special Effects und Pyrotechnik. Heute Mittag hatten wir eine heiße Probe. Da lief alles gut. Die Bomben hatten wir da allerdings nicht gezündet. Es sind aber Profis, die das hier machen, vom Helikopterpiloten angefangen über die technische Leitung bis zu den Stuntleuten. So war ich relativ gelassen.

Aber passieren kann immer etwas?

Klar, live ist live. Unterschwellig schwingt immer so ein bisschen Unruhe mit. Man hat auch schon erlebt, dass bei Stunts etwas passiert. Um es auf den Punkt zu bringen: Ich war sehr gespannt, aber nicht angespannt. Und ich habe mich vor dem Big-Bang-Dreh, der Teil unseres neuen Imagefilms werden soll, auf das gefreut, was da gleich kommt. Die ganze Aktion war übrigens auch ein bisschen eine Hommage an die Leute, die seit 20 Jahren hier ihre Knochen hinhalten. Da war ein großes Dankeschön von mir an alle dabei.

„20 Jahre“ ist das Stichwort. Sie feiern heute auch das 20-jährige Jubiläum der Stuntshow. Blicken Sie mit Wehmut auf die vergangenen Jahre oder schauen Sie vor allem in die Zukunft?

Ich gucke natürlich nach vorne, ohne dabei die Vergangenheit zu vergessen. Aber Wehmut ist auf gar keinen Fall dabei. Ich arbeite immer wieder mit Spannung, um etwas für die Zukunft zu gestalten. Und mir fällt bestimmt noch eine ganze Menge ein, hier auf meinem großen Abenteuerspielplatz, dem Filmpark Babelsberg.

Wie haben sich eigentlich die Besucherzahlen in den 20 Jahren entwickelt?

Ganz ordentlich. Wir haben ja immer ein Auf und Ab gehabt. Aber der Filmpark ist für Potsdam und die ganze Region eine feste Größe geworden. Letztes Jahr hatten wir 320 000 Besucher. Dieses Jahr werden wir wohl in der gleichen Größenordnung landen. Vielleicht werden es ein paar mehr Besucher sein – das müssen wir mal sehen.

Also sind Sie rundum zufrieden mit dem Filmpark?

Ja, der Filmpark ist wirtschaftlich sehr robust geworden. Aber man darf freilich auch nicht vergessen: Wir haben in den letzten Jahren über zehn Millionen Euro in den Filmpark investiert. Das muss man erst einmal wieder einspielen.

Im vergangenen Jahr haben Sie von den Babelsberger Filmstudios den legendären Requisitenfundus gekauft. Wie ist die Einrichtung jetzt in Ihr Babelsberger Filmreich integriert?

Also der Kostümfundus ist hier mein neuestes Baby. Er wird als eigene Gesellschaft geführt und hat mit Matthias Voß einen eigenen Geschäftsführer. In dem einen Jahr ist der Fundus prima gelaufen. Wir sind sehr zufrieden. In erster Linie betreibt der Fundus das klassische Geschäft, nämlich Kostüme verleihen. Aber natürlich mache ich mir jetzt schon Gedanken, wie ich aus dem Kostümfundus eventuell einen Programmpunkt für 2014 im Filmpark machen kann.

Ganz am Anfang, in den frühen 1990er-Jahren, zu Zeiten der damaligen Studiotour, konnte man sich als Besucher im Fundus-Gebäude umschauen. Mitarbeiter erklärten die Requisiten.

In dieser Form wird es das nicht mehr geben. Der Fundus ist so voll. Er platzt aus allen Nähten. Das operative Geschäft hat da Vorrang. Aber wir werden aus den Kostümen selber – da lege ich mich heute fest – im Filmpark 2014 etwas inszenieren, an dem die Besucher einen großen Spaß haben werden.

Im vergangenen Jahr ist das Extavium, eine Art Mitmach-Experimentierwerkstatt für Kinder, in die Caligari-Halle auf dem Filmpark-Gelände gezogen. Wird hier am neuen Standort eine Erfolgsgeschichte geschrieben?

Ich bin inhaltlich begeistert vom Extavium. Es hat hier einen hohen Stellenwert. Den Kindern wird Wissenschaft auf eine spielerische Art und Weise vermittelt. Wenn Sie da mal reingehen und die vielen Schulklassen sehen, dann wissen Sie, was ich meine. Aber Sie müssen auch wissen: Das Extavium wird von einer privatwirtschaftlich organisierten Gesellschaft getragen. Da gibt es keine Förderung, keine Unterstützung, kein Garnichts. Aber wirtschaftlich gesehen ist das Extavium in Ordnung und hat noch ein großes Potenzial.

Mit den Plänen für den Kostümfundus haben Sie schon einen kleinen Ausblick auf 2014 angedeutet. Wissen Sie schon genau, mit welchen Neuheiten Sie die Besucher im kommenden Jahr im Filmpark überraschen wollen?

Wir, das heißt ein kleiner Kreis aus meinem Team, werden uns im September hinsetzen und ein bisschen die laufende Saison auswerten. Und dann werden wir auch entscheiden, was wir 2014 machen. Es wird wieder was Neues geben, aber was, weiß ich heute noch nicht.

Die Fragen stellte Holger Catenhusen

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