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Landeshauptstadt: Der Glasbläser-Ofen ist aus

Krongut lässt Ofen reparieren und sucht neuen Betreiber nach Pleite von Glashütte

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Bereits im Februar hatte die Glashütte in Döbern Insolvenz angemeldet und der Glasbläser im Krongut Potsdam, der von dem Niederlausitzer Unternehmen angestellt und angeblich seit Januar schon nicht mehr bezahlt worden sein soll, war erst einmal in Urlaub gegangen. Seit 1. April ist die Insolvenz offiziell, die etwa 100 Mitarbeiter wurden nach Hause geschickt – und im Krongut ist der Glasbläserofen aus.

Dazu der Krongut-Geschäftsführer Cees Zoneveld: „Wir haben die Zeit der vorläufigen Insolvenz genutzt und den Ofen für eine größere Instandsetzung abgeschaltet. Das ist etwas alle fünf Jahre notwendig, immerhin werden darin 1200 Grad Celsius erzeugt, und genau diese Zeit ist der Glasbläserofen schon in Betrieb.“

Im Moment, so Zoneveld, sei man mit Spezialfirmen in Verhandlung und warte noch auf die Abgabe von Angeboten. Die Reparaturen, für die Zoneveld einen fünfstelligen Betrag veranschlagt hat, würden dann sehr schnell gehen. Der Krongut-Chef hofft, dass im Sommer wieder ein Glasbläser in Aktion betrachtet werden kann. Um den geeigneten Handwerker zu finden, sehe man sich derzeit international um, unter anderem in Polen und Tschechien und Dänemark.

Von wem der Glasbläser dann angestellt wird, nachdem die Glashütte Döbern Pleite gemacht hat, ist ein weiterer Punkt, der noch geklärt werden muss. Denn ohne vertragliche Bindung wird sich ein Glasbläser kaum bereit erklären, seine Produkte in den Schauvorführungen herzustellen und sein Geschäft allein über die Verkaufserlöse zu finanzieren. An diesen Problemen werde zurzeit mit Hochdruck gearbeitet. Der Verkauf von Glaswaren im Krongut geht vorerst trotz Stilllegung des Ofens weiter.

Über das kalte und teilweise auch sehr stürmische Frühjahr hat sich das Krongut in Bornstedt erstaunlich gut gerettet und das Osterangebot mit Radio Teddy sei ein voller Erfolge gewesen, kann sich der Krongut-Chef Zoneveld freuen. Das vergangene Jahr bewege sich mit rund 450 000 Gästen auf dem Niveau des Vorjahres, sagte Zoneveld. Ein großer Erfolg sei zum Abschluss des Jahres der Weihnachtsmarkt gewesen, den knapp 90 000 Gäste besuchten – das sind zehn Prozent mehr als im Jahr zuvor. Zu den hohen Besucherzahlen habe beigetragen, dass der Weihnachtsmarkt auch über die Festtage geöffnet gewesen sei. Das habe sich bewährt, betonte Zoneveld und werde nunmehr in diesem Jahr eine Fortsetzung finden. dif

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