Landeshauptstadt: Der Handel kommt
Wie weiter mit dem Areal für das Drewitz-Center
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Kirchsteigfeld - Auf dem Gewerbegebiet am Kirchsteigfeld, das als Standort für das Drewitz-Center vorgesehen war, wird es künftig neben Gewerbe auch Handel geben – die Frage ist nur, wie viel und welchen. In dieser Einschätzung war sich die Stadtpolitik gestern im Nachgang zur Beratung der Center-Pläne am Mittwochabend im Hauptausschuss einig.
Die Fraktionen von CDU und SPD hatten im Hauptausschuss ihren Antrag, wonach die Verwaltung bis Februar 2011 „einen Aufstellungsbeschluss“ für einen Bebauungsplan zum Vorhaben „Drewitz - Park“ zur Beschlussfassung vorlegen sollte, zurückgezogen (PNN berichteten). Damit ist das bisher vorgesehene Center mit 40 000 Quadratmetern Handelsfläche zunächst vom Tisch. Stattdessen soll die Bauverwaltung den geltenden Bebauungsplan Nummer 18 für das Areal weiterentwickeln. Der Kompromiss auf Grundlage eines FDP-Antrags legt fest, dass dabei das gültige Einzelhandelskonzept der Stadt Grundlage sein muss. Das würde nach derzeitigem Stand das Aus für einige Fachmarkt-Ansiedlungen im geplanten Center bedeuten.
Wie Projektentwickler Henrik Aldinger mit der Entscheidung der Potsdamer Stadtpolitik umgeht, war gestern nicht zu erfahren – Aldinger war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Der Berliner Projektentwickler hat in Potsdam bereits das Möbelhaus „Porta“ auf der Drewitz-Brache am Stern-Center angesiedelt; in Berlin hat er unter anderem nach eigenen Angaben zahlreiche Baumarkt-Standorte entwickelt.
Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg, der Aldingers bisherigen Center-Pläne abgelehnt hatte, sagte gestern, Potsdam müsse dennoch weiter mit einem „konkreten Investoren-Interesse“ umgehen. Es seien zahlreiche Flächen in dem Gewerbegebiet bereits verkauft. Nach Angaben von Aldinger sollten in das Drewitz-Center 80 Millionen Euro investiert werden; es sollten 500 Arbeitsplätze entstehen. SPD-Fraktionchef Mike Schubert sagte, die Stadtverwaltung und der Investor Aldinger verhandelten bekanntlich seit geraumer Zeit. Auch im Sinne der Kirchsteigfelder sollte die Bauverwaltung zügig den neuen Bebauungsplanentwurf vor Ort vorstellen. Dass dieser bis Februar 2011 vorliegen werde, sei aber unwahrscheinlich. Schubert betonte, der FDP-Antrag sei ein guter Kompromiss. Gegen das Drewitz-Center hatte es massive Proteste von Bürgern, Unternehmern und Händlern gegeben. Auch die Stadtverwaltung hielt die bisherigen Pläne für kaum realisierbar. SCH
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