Sport: „Der Heimvorteil spricht für Babelsberg“
Trainer Gerd Schädlich über den Chemnitzer FC und dessen Drittliga-Spiel am Samstag beim SVB
Stand:
Herr Schädlich, liebäugelt der von Ihnen trainierte Chemnitzer FC mit einem Durchmarsch von der Fußball-Regionalliga in die 2. Liga? Er steht mit 37 Zählern derzeit nur fünf Punkte vom Relegationsplatz drei entfernt auf Rang sieben.
Wir sind Aufsteiger und gut beraten, erst einmal die Punkte für den Klassenerhalt zu holen. Dazu sind wir auf einem guten Weg. Wenn wir das geschafft haben, kann man weitersehen.
Wie viele Punkte wird man Ihrer Meinung nach für den Klassenerhalt brauchen?
Ich denke, 44 oder 45 werden wir benötigen.
Mit einem Heimsiegs statt einem 1:1 zuletzt gegen den FC Carl Zeiss Jena hätte Chemnitz jetzt sogar zwei Punkte mehr auf dem Konto. Ärgert Sie mehr das Unentschieden oder der Patzer Ihres Stammtorwarts Philipp Pentke, der bei Jenas Ausgleich den Ball durch seine Beine rutschen ließ?
Ich ärgere mich über beides, weil der Patzer das 1:1 zur Folge hatte. Wobei: Wenn ich die gesamten 90 Minuten sehe, war es schon ein leistungsgerechtes Unentschieden, denn Jena hat eine gute Mannschaft beisammen. Warum die so weit hinten platziert ist, ist ein kleines Rätsel.
Ihre Mannschaft ist seit neun Spielen ungeschlagen und als Liga-Neuling Tabellen- Sechster. Worauf führen Sie die bisher so erfolgreiche Saison Ihrer Himmelblauen vor allem zurück?
Wir hatten anfangs schon Probleme, uns dem Niveau der Dritten Liga anzupassen. Es ist doch ein anderer Fußball als in der Regionalliga. Nach der 0:3-Klatsche gegen Regensburg haben wir aber Mitte November die Kurve bekommen, und seitdem sind wir ungeschlagen. Wir haben uns dann individuell und mannschaftlich gesteigert, woraus unsere jetzige Serie resultierte.
Wobei sich der CFC im Winter noch verstärkte. Stürmer Anton Fink, den Sie vom Zweitligisten Karlsruher SC ins Erzgebirge holten, hat mit fünf Toren in fünf Spielen gleich richtig eingeschlagen. Er hat gegen die Spielvereinigung Unterhaching gleich drei Treffer erzielt und auch anschließend gegen Oberhausen und Jena jedesmal getroffen. Was zeichnet den 24-Jährigen besonders aus?
Er ist sehr handlungsschnell, im Abschluss gut und hat eine solide Grundschnelligkeit.
Was rechnen Sie sich mit ihm am Samstag beim SV Babelsberg 03 aus?
Wir werden ebenso wie Babelsberg versuchen, das Spiel zu gewinnen. Die Babelsberger sind nur fünf Punkte hinter uns und schon das zweite Jahr in der Dritten Liga – da haben sie uns schon etwas voraus. Es ist immer wieder erstaunlich, wie Dietmar Demuth im vergangenen Sommer wieder eine gute Mannschaft zusammengestellt hat. Wir haben zwar mehr Punkte, aber der Heimvorteil spricht am Samstag für Babelsberg. Die Chancen stehen etwa 50 zu 50.
Mit Verlaub: Ihre Mannschaft, die im Hinspiel den SVB mit 2:1 besiegte, kommt jetzt als Favorit zum Tabellen-14. ins Karl-Liebknecht-Stadion.
Das sehe ich nicht so, weil Babelsberg Heimvorteil hat.
Neben Anton Fink waren bislang vor allem auch Ihre Mittelfeldspieler sehr torgefährlich. Ronny Garbuschewski führt die klubinterne Torjägerliste mit insgesamt sieben Treffern an, Marcel Wilke, dem zu Hause gegen Babelsberg das Sieg-Tor gelang, hat auch fünf Tore auf seinem Konto. Können Sie mit diesem Trio jetzt am Babelsberger Park planen?
Ja, die drei werden am Samstag spielen können.
Wie sieht es sonst personell beim Chemnitzer FC aus?
Benjamin Försters Einsatz ist wegen seiner weiter anhaltender Rückenbeschwerden derzeit offen. Das gilt auch für Florian Hörnig wegen einer Muskelverletzung. Und fraglich ist es ebenfalls am heutigen Mittwochmittag noch bei Selim Aydemir und Philipp Pentke nach ihrem Zusammenprall am vergangenen Wochenende bei einem Rettungsversuch. Trotzdem werden wir in der Lage sein, am Samstag eine schlagkräftige Truppe zu formieren.
Wie lautet Ihr Tip für die Partie in Babelsberg?
Die eigene Mannschaft zu tippen ist so eine Sache. Ich hoffe, dass unsere Serie hält.
Das Interview führte Michael Meyer.
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