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Landeshauptstadt: Der intensive Einsatz von Farbtönen Fredo Folcini stellt Bilder in Babelsberg aus

Babelsberg - Er ist international unterwegs, arbeitet als Regisseur, Drehbuchautor, Radiomoderator und Maler. Beim diesjährigen Internationalen Filmfest Potsdam wird der Wahlbabelsberger Fredo Folcini außerdem als Moderator mit von der Partie sein.

Von Sarah Kugler

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Babelsberg - Er ist international unterwegs, arbeitet als Regisseur, Drehbuchautor, Radiomoderator und Maler. Beim diesjährigen Internationalen Filmfest Potsdam wird der Wahlbabelsberger Fredo Folcini außerdem als Moderator mit von der Partie sein. Am morgigen Donnerstag eröffnet er aber erstmal seine Ausstellung „Pasión del Movimiento“ in den alten Räumen des Sanitätshauses Kniesche in der Babelsberger Karl-Liebknecht-Straße.

Die Räume wurden ihm von der Aktionsgemeinschaft Babelsberg e.V. vermittelt, die so auch auf das Problem der fehlenden Räume für Künstler in Potsdam aufmerksam machen will. „Das ist für mich natürlich super“, so Folcini. „Ich habe keine Mietkosten, die Räume bekommen Aufmerksamkeit und meine Kunst dabei gleich mit. Das ist doch perfekt.“ Wie Burkhard Baese, der Pressesprecher der Aktionsgemeinschaft sagte, stünden acht bis zehn Prozent der Geschäftsräume in Babelsberg leer. „Die sind aber auch immer sehr schnell wieder vermietet“, räumt er ein. „Das ist sehr im Fluss und mit Aktionen wie diesen wollen wir dabei noch helfen.“ Auch für die ehemaligen Räume des Sanitätshauses Kniesche habe man einen neuen Mieter gefunden.

Bis zum 30. September ist dort aber noch Fredo Folcini mit seiner Kunst zu sehen, die sich nicht wirklich einem einheitlichen Konzept unterordnen lässt. Zu unterschiedlich sind die Bilder, zu variabel die Stile. Möchte man seine Kunstwerke unter einen Hut bringen, ist vielleicht Intensität das passende Stichwort. Nicht nur die Konzentration auf die eigenständige Wirkung der Farben, sondern auch seine Motive strahlen eine Kraft aus, die den Betrachter mehr als nur einen Augenblick in seinen Bann zieht. Da ist zum Beispiel ein großer Ballettschuh an einem schwarzen Bein, der unermüdlich auf der Fußspitze stehen muss. Durch die ständige Belastung ist er schon vollkommen abgenutzt und Blut durchtränkt. Doch er kann nicht entspannen, denn unter der Ferse droht ein spitzes Messer den Fuß zu durchbohren, falls er von seiner Position abweicht. Es ist ein schönes und zugleich grausiges Bild, das laut dem Künstler als Metapher für den Druck in der Gesellschaft steht.

„Mit so was brauchst du allerdings auf dem internationalen Markt nicht ankommen", sagt Folcini. „Da sind abstraktere Dinge gefragt, Farben und Ausdruck." Und so finden sich neben weiteren plastischen Motiven wie einem umgestürzten Weinglas mit ausufernder Rotweinwelle auch Kunstwerke, die nur durch ihre Farben sprechen. Auch hier hat sich der Künstler nicht etwa einer Richtung verschrieben, sondern setzt von schweren, aber zurückhaltenden Erdtönen über stille Pastellfarben bis hin zum schreienden Rot alles ein, was ihm vor den Pinsel kommt. „Letztendlich hat man für originalgetreue Kunst ja heutzutage auch die Fotografie“, so Folcini. „Bei diesen Bildern hier haben die Leute viel mehr Gedankenspielraum.“ Sarah Kugler

Die Eröffnung der Ausstellung findet am morgigen Donnerstag um 18.30 Uhr in der Karl-Liebknecht-Straße 127 statt.

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