zum Hauptinhalt

Von Thomas Gantz: Der Kapitän muss passen

VfL-Handballer spielen am Sonntag in Schwerin / Enrico Bolduan verletzt

Stand:

Es ist zwar nur ein Kurztrip in die mecklenburgische Landeshauptstadt und dennoch eine Reise mit schwerem Gepäck. Wenn der VfL Potsdam am kommenden Sonntag in der 2. Handball-Bundesliga Nord beim SV Post Schwerin um Punkte spielen (17 Uhr, Sport- und Kongresshalle) wird, schleppen die Gäste den Ballast personeller Handicaps mit. Mannschaftskapitän Enrico Bolduan fällt höchstwahrscheinlich aufgrund einer Rippenprellung aus, die er vor sechs Tagen im mit 30:24 gewonnenen Meisterschafts-Heimspiel gegen die HSG Varel erlitt. Bolduan betrübt dies zutiefst: „Das ist total bitter. In Schwerin zu spielen, ist immer etwas Besonderes. Außerdem fehlen denen gegen uns wohl zwei, drei wichtige Spieler“, so der 29-Jährige.

Mit Lars Melzer und Victor Pohlack sind zwei weitere sehr wichtige VfL-Spieler aufgrund von Rückenproblemen derzeit nicht in bester körperlicher Verfassung. Jan Piske klagte gestern über Magenprobleme. Was unter diesen Voraussetzungen in der Partie gegen den Vorjahresdritten zu erwarten ist? „Es wird schwer für uns“, deutet VfL-Trainer Rüdiger Bones an. Dies gilt ungeachtet der Tatsache, dass die Mecklenburger – bedingt durch den Rückzug des insolventen SV Concordia Delitzsch – verspätet in die neue Saison starten und vor knapp drei Wochen in der 1. Runde des DHB-Pokals bei Eintracht Hildesheim unerwartet hoch mit 27:40 verloren.

„Dieses Negativerlebnis ist abgehakt. Die guten Leistungen der Vorsaison haben in Schwerin für eine gesteigerte Handballbegeisterung gesorgt, auf die wir bauen“, so Post-Geschäftsführer Sebastian Knauer. In der vergangenen Spielzeit unterlagen die Mecklenburger vor heimischer Kulisse lediglich dem TV Emsdetten. Post Schwerin verzeichnete binnen zwölf Monaten einen Anstieg der Besucherzahlen in den Heimspielen um 46 Prozent. Am Sonntag werden nach Knauers Worten zum Spiel gegen den VfL Potsdam 2000 Zuschauer erwartet. Knauer: „Wir haben natürlich den Ehrgeiz, am Saisonende möglichst weit vorn einzukommen und wollen in jedem Fall die sportliche Qualifikation für die eingleisige zweite Bundesliga schaffen.“

Die Potsdamer haben Gleiches vor. Der Auftaktsieg der Vorwoche verschafft ihnen die günstige Gelegenheit , das erste Auswärtsspiel der Saison ohne große Zwänge auf sich zukommen zu lassen. „Wir können dort locker aufspielen. Das könnte sich noch als wichtig erweisen“, bemerkte VfL-Präsident Holger Rupprecht am vergangenen Freitag, als sich das sogenannte Trefferbild beim Sieg über Varel auf viele Spieler verteilte. Gleich fünf VfL-Akteure, unter ihnen auch Lasse Kohnagel, warfen vier Tore. Verhilft diese Art von Unberechenbarkeit dem Vorjahresachten in drei Tagen an traditionsreicher Stätte zu einer Überraschung?

Thomas Gantz

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })