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Landeshauptstadt: Der Karneval der Schüler Niklas Hoffmann über den Umzug in Argentinien

Seit zwei Monaten lebe ich nun inzwischen in Jujuy, im Norden von Argentinien. Häufig passiert es mir, dass ich von kleineren Gruppen von Argentiniern ausgefragt werde, wo ich denn herkomme.

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Seit zwei Monaten lebe ich nun inzwischen in Jujuy, im Norden von Argentinien. Häufig passiert es mir, dass ich von kleineren Gruppen von Argentiniern ausgefragt werde, wo ich denn herkomme. Die häufigsten Fragen, die mir dann in den Gesprächen gestellt werden, handeln von Fußball und auf welcher Seite der Mauer ich in Deutschland mit meiner Familie lebe.

Die letzten drei Monate wurden in allen Schulen von Jujuy Fahrgestelle gebaut, sogenannte Carrozas. Diese werden von den Schülern selbst entworfen. Dann schweißen die Schüler das Metallgestell zusammen, im Anschluss wird dieses mit Zeitungen beklebt und gestaltet. Es gibt vier Gruppen von Schülern: Die erste Gruppe montiert alles an der Carroza und baut das Grundgestell, die zweite ist für das Basteln von vielen kleinen Papierblumen zuständig, Gruppe drei lötet kleine Lampen an Einzelteile und die vierte Gruppe gestaltet Regenschirme mit großen Lampen und mit Papier oder Schnüren. All diese Arbeit wird am Schluss zusammengeführt und es entsteht eine prachtvolle, große Carroza. Die Carroza ist das Aushängeschild der jeweiligen Schule, deshalb bemühen sich alle, dass sie besonders schön aussieht.

Jede Schule wählt eine Königin: „La Reina“ und zwei oder drei Prinzessinnen. Diese sollen dann auf dem Karnevalsumzug namens „Desfile“ die Fuhrwerke ihrer Schule präsentieren. Sie winken den Zuschauern fröhlich von ihren Carrozas aus hinunter. Die Straße besitzt eine extra angelegte Stromleitung, um die vielen Lichter der Fahrgestelle mit Strom zu versorgen.

Das „Desfile“ findet nach den drei Monaten Arbeit an den Carrozas statt und dauert eine Woche, in der in Jujuy alle Schulen geschlossen haben. Diese Woche wird auch „La semana de los estudiantes“ genannt, was so viel heißt wie: „Die Woche der Schüler“. Am Freitag dieser Feierwoche ist die „Elección de la Reina“ (die Wahl der Königin). Alle gewählten Königinnen der argentinischen Provinzen treffen sich in San Salvador de Jujuy, weil dies die einzige Provinz ist, welche die Woche der Schüler hat. Mit meiner Austauschorganisation ASF haben wir einen Tag an der Parade teilgenommen und ich wurde von einem Reporter vom argentinischen Fernsehen interviewt.

An dieser Stelle berichten regelmäßig Potsdamer Schüler und Studenten von ihrem Leben im Ausland. Niklas Hoffmann ist 16 und Schüler der 11. Klasse am Evangelischen Gymnasium in Kleinmachnow.

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