Sport: Der Knoten ist geplatzt
Benjamin Madeja startet bei den Junioren-Europameisterschaften und will eine Medaille erkämpfen
Stand:
Benjamin Madeja startet bei den Junioren-Europameisterschaften und will eine Medaille erkämpfen Wenn sich Benjamin Madeja am Montagmorgen auf den Weg nach Budapest macht, liegen anstrengende Wochen hinter und nicht minder schwere Tage vor dem 18-Jährigen. In der ungarischen Hauptstadt startet er bei der Junioren-Europameisterschaft vom 14. bis 17. Juli – der ersten Herausforderung dieser Größenordnung für den Potsdamer. Den Grundstein dafür legte er kürzlich bei den Deutschen Schwimm-Meisterschaften, als er in Berlin sowohl die Normzeiten über 100 und 200 Meter Brust schaffte und zudem Bester seines Jahrgangs wurde. „Ich gehe gut vorbereitet in den Wettkampf und fühle mich sehr fit“, gibt sich Benjamin Madeja optimistisch, auch wenn das Schwimmen im Freiwasser durchaus schwieriger sein kann als im ruhigen Wasser einer Halle. „In den vergangenen drei Wochen habe ich mich mit dem JEM-Team in Heidelberg auf Budapest vorbereitet, habe mehrmals täglich intensiv trainiert und war mit meiner Leistung recht zufrieden.“ Dass der dreifache Jugendmeister ein solches Ass im Brustschwimmen wird, stellte sich erst mit der Zeit heraus. Dass hingegen Schwimmen seine bevorzugte Sportart sein wird, schon recht bald. Vielleicht legte ihm Mutter Sylvia das Notwendige dazu mit in die Wiege, denn sie war selbst einmal aktive Schwimmerin und nahm 1980 an den Olympischen Spielen in Moskau teil. Zwar versuchte sich Benjamin vorerst in der Leichtathletik, entschied sich dann aber doch um. „Lagen bin ich seitdem schon immer geschwommen, war im vergangenen Jahr auch auf der Kraulstrecke erfolgreich, kann auch über 50 Meter Rücken ganz gut mitschwimmen, aber Brust liegt mir am ehesten“, sagt der vielseitige Athlet, der im Luftschiffhafen von Mathias Pönisch trainiert wird. In Budapest wird Madeja auf den Brustdistanzen über 50, 100 und 200 Meter an den Start gehen, und auch mit der Staffel möchte er möglichst weit vorn landen. Sein Ziel hat sich der ehrgeizige Schwimmer klar gesteckt: „Eine Medaille zumindest in den Einzeldisziplinen will ich unbedingt mit nach Hause bringen“, sagt Madeja, der selbst einschätzt, dass „der Knoten in diesem Jahr endlich geplatzt“ ist. Sein zweites Junioren-Jahr war bislang von Erfolg gekrönt, und in Ungarn soll noch einer drauf gesetzt werden. Nicht zuletzt, um den Status als C-Kader abermals zu untermauern. Und dafür tut Benjamin Madeja einiges. Vier Stunden hält sich der Sportschüler täglich im Wasser auf, trainiert frühmorgens und nachmittags, wodurch für andere Interessen kaum noch Zeit bleibt. Warum auch? „Der Sport füllt mich voll und ganz aus“, bekennt er – wohl wissend, dass alles auch mit der Schule unter einen Hut gebracht werden muss. Eine Sonderregelung kommt ihm dabei entgegen, den Leistungssport auch entsprechend ausüben zu können. Denn: An der „Eliteschule des Sports“ im Luftschiffhafen wird die zwölfte Klasse „verdoppelt“. So können im ersten Jahr jene Nebenfächer abgelegt werden, die nicht mit einer Prüfung enden. Die Abiturfächer warten dann in „Halbzeit zwei“ im kommenden Jahr auf ihn. Doch vorerst steht der Wettkampf in Budapest an, bei dem Mutter Sylvia am Rand die Daumen drücken wird. Ein Erfolg wäre ein weiterer Schritt auf einem langen Weg, der Benjamin zum großen Ziel führen soll – den Olympischen Spielen 2008. H. Mallwitz/ O. Kühne
H. Mallwitz, O. Kühne
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: