Sport: Der Knoten platzte gerade noch rechtzeitig

Jahrelang galt er als Talent, das einfach nicht den großen Durchbruch schafft – rechtzeitig vor Olympia in Peking konnte Torsten Eckbrett über seinen Schatten springen. In diesem Jahr paddelte sich der Kanute des KC Potsdam dank starker Einer-Leistungen zurück in die Nationalmannschaft, im Shunyi Olympic Rowing- Canoeing Park wird er ab kommender Woche mit dem deutschen Viererkajak über 1000 Meter auf Medaillenjagd gehen.

2006 hatte Eckbrett erstmals zur deutschen WM-Flotte gehört; damals schied er in Szeged im Einer-Kajak über 1000 Meter im Halbfinale aus. Im vergangenen Jahr musste er mit den U23-WM Vorlieb nehmen, bei denen er mit dem deutschen Vierer Silber über 500 Meter gewann; daraufhin verlor er seinen Platz in der Sportförderkompanie der Bundeswehr. „2007 war für mich sehr enttäuschend. Ich bin nie auf den grünen Zweig gekommen, was wohl zum größten Teil psychologische Ursachen hatte“, erinnert sich Eckbrett, der in diesem Jahr alles auf eine Karte setzte, sich ganz aufs Paddeln konzentrierte – und belohnt wurde. „Nach zwei Jahren im Einer musste ich mich jetzt im Mannschaftsboot erst wieder richtig zurechtfinden, um mich bestmöglich einbringen zu können. Wobei mir meine Vierer-Kollegen sehr geholfen haben“, erklärt er. „Torsten hat sich wunderbar eingebunden und ist eine echte Bereicherung, da er viel im Winter trainiert hat“, lobt sein Schlagmann und Klubkamerad Lutz Altepost den 24-Jährigen. Und auch sein Heim- und Bundestrainer Rolf-Dieter Amend zeigt sich erfreut, dass beim angehenden Studenten „endlich der Knoten geplatzt ist“.

In Peking wollen die beiden Potsdamer gemeinsam mit Norman Bröckl aus Berlin und Björn Goldschmidt aus Karlsruhe nun eine Medaille erpaddeln. „Die Slowaken und Polen, vielleicht auch die Australier werden sicher unsere Hauptkonkurrenten sein“, meint Torsten Eckbrett, der in Peking seine Freundin Carolin Leonhardt an seiner Seite weiß: Die Mannheimerin wird dort im Frauen-Viererkajak über 500 Meter antreten.