Landeshauptstadt: Der Komet NEAT ist bald zu sehen
Der Sternhimmel über Potsdam im Mai / Sonne schon bis zu 60 Grad über Horizont
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Der Sternhimmel über Potsdam im Mai / Sonne schon bis zu 60 Grad über Horizont Die Sonne bewegt sich zu Beginn des Monats durch das Sternbild Widder – am 14. Mai wechselt sie in den Stier. Diese scheinbare Bewegung ist ein Abbild des jährlichen Umlaufs unserer Erde um die Sonne. Auf ihrer Bahn, der Ekliptik, steigt die Sonne jetzt sehr schnell höher. Die Tagbögen werden größer, die Tageslängen wachsen bis zum Monatsende auf etwa 16 Stunden. Zum Mittag steht die Sonne fast 60 Grad über dem Südhorizont von Potsdam. Damit verringert sich die Zahl der dunklen Nachtstunden. Eine Beobachtung des Sternhimmels lohnt sich infolge der Sommerzeit erst nach 22 Uhr (MESZ). In der ersten Nachthälfte des 4. Mai fand eine totale Mondfinsternis statt. Um 20.48 Uhr begann der Mond in den Kernschatten der Erde einzutreten – in Potsdam war allerdings der Himmel bewölkt. Abseits des astronomischen Highlights gibt es natürlich auch am nächtlichen Sternhimmel einiges zu sehen: Am Abend steht nun am Südhimmel ein großes Dreieck, das aus Regulus im Löwen, Spica in der Jungfrau und Arktur im Bootes gebildet wird. Da der Frühlingshimmel recht arm an hellen Sternen ist, sind die drei Sterne leicht zu erkennen. Bereits um Mitternacht wird der Osthorizont von den Bildern der kommenden Jahreszeit dominiert. Das Sommerdreieck aus Leier, Adler und Schwan wird sichtbar. Die Hauptsterne Wega, Atair und Deneb bilden ein Dreieck, das an eine Eistüte erinnert. Jetzt erkennt man auch die sommerliche Milchstraße, die sich zwischen den drei Sternen hindurchschlängelt. Hoch im Zenit kann man leicht die sieben hellen Sterne des Großen Wagens sehen. In gerader Linie über den Polarstern gelangt man zur schönen Kassiopeia, dem „Himmels-W“. Die beiden Riesenplaneten dominieren noch den Abendhimmel. Jupiter im Löwen kann bis nach Mitternacht gesehen werden. Ringplanet Saturn steht in den Zwillingen und ist am Monatsbeginn bis Mitternacht sichtbar. Zum Monatsende ist er bereits am Abendhimmel in der immer heller werdenden Dämmerung verschwunden. Von den inneren Planeten ist nur Venus sichtbar. Auch die Venus verkürzt ihr abendliches Erscheinen am Himmel immer mehr. Noch ist sie am westlichen Abendhimmel ein auffälliges Gestirn. Im letzten Drittel des Monats ist sie dann schon so weit in Richtung Sonne gewandert, dass sie von ihr überstrahlt wird und nicht mehr gesehen werden kann. Dabei werfen kommende Ereignisse ihre Schatten voraus. Die Venus wird am 8. des nächsten Monats vor der Sonne durchwandern. Auch Mars ist am Abendhimmel zu finden. Er wechselt am 7. Mai vom Stier in die Zwillinge und kommt damit in die Nähe des Saturn, den er am 24. nördlich passiert. Um die Monatsmitte kann nach dem Kometen NEAT Ausschau gehalten werden. Er kann, falls seine Helligkeit nicht stark abnimmt, südlich des Sternbildes Krebs mit bloßem Auge gesehen werden.Rolf König
Rolf König
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