Landeshauptstadt: Der Kugel nach durch die Schlaglöcher
Golm - Die SPD-Ortsgruppen Grube, Golm und Eiche machen es schon zum siebenten Male immer am Jahresanfang: Sie folgen der Kugel, die über Weg und Steg gerollt wird. Das ganze nennt man „Boßeln“ und ist als Sportart vor allem in Norddeutschland beliebt.
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Golm - Die SPD-Ortsgruppen Grube, Golm und Eiche machen es schon zum siebenten Male immer am Jahresanfang: Sie folgen der Kugel, die über Weg und Steg gerollt wird. Das ganze nennt man „Boßeln“ und ist als Sportart vor allem in Norddeutschland beliebt. In Potsdam war die sportliche Wahl als freundliche Geste an den SPD-Oberbürgermeister und gebürtigen Ostfriesen Jann Jakobs gedacht, der sich schon mehrmals als Oberboßeler auszeichnete. Am Samstag aber konnte Jakobs bei dem Wettstreit nicht erscheinen, sondern musste sich am Uferweg des Griebnitzsees über neue Sperren ärgern.
Dafür hatten sich die SPD-Genossen vieler anderer Potsdamer Ortsvereine eingefunden und so waren knapp 50 Boßeler mit Kind und Kegel angereist, warfen die Kugel und wurden aus einem neuen knallroten Wägelchen mit Tee, kleinen Häppchen und geistigen Getränken versorgt. Wenn nämlich eine Mannschaft so weit wirft, dass sie auch beim nächsten Wurf des Gegners nicht eingeholt wird, bekommt die Siegermannschaft einen Schnaps und der Verlierer einen als Trostpreis. So kräuterschnapsig-ernst wird der Wettbewerb also nicht genommen. Die Anliegen, die beim „Boßeln“ durch mehrere Ortsteile am Wegesrand oder auf der Straße lagen, dagegen schon.
So warten zum Beispiel die Anwohner der Golmer Jägerstraße seit langem darauf, dass sie nicht mehr durch eine Schlaglochpiste kurven müssen. Auch die Falknerstraße braucht neuen Belag – aber noch ist die Entscheidung, ob der Asphalt provisorisch aufgebracht oder nach Straßenausbaustandard „richtig“ gemacht wird, nicht gefallen. Auch in der Reiherbergstraße reiht sich Loch an Loch. Die alte Schwarzdecke ist längst zerbröselt. Völliges Unverständnis herrscht bei der Chefin des SPD-Ortsvereins Golm, Kathleen Krause, jedoch darüber, dass es nicht möglich ist, kurzfristig durchgängig einen Radweg an der Ecke Reiherberg- und Karl-Liebknecht-Straße zu markieren, um die Kinder zu schützen. Laut Stadtverwaltung müsse das bis 2015 warten. Dann erst sei der Radweg in der Planung. dif
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