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Landeshauptstadt: Der letzte Chef im Kreiswehrersatzamt

Regierungsdirektor Steffen Rudolph ist neuer Leiter des Kreiswehrersatzamtes Potsdam. Er wurde gestern von Heinrich Michael Schrömbgens, Präsident der Wehrbereichsverwaltung Ost, im Offiziersheim der Henning-von-Tresckow-Kaserne in dieses Amt berufen.

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Regierungsdirektor Steffen Rudolph ist neuer Leiter des Kreiswehrersatzamtes Potsdam. Er wurde gestern von Heinrich Michael Schrömbgens, Präsident der Wehrbereichsverwaltung Ost, im Offiziersheim der Henning-von-Tresckow-Kaserne in dieses Amt berufen. Rudolph löst Regierungsdirektorin Ursula Baus ab, die als Referentin ins Bundesverteidigungsministerium wechselte.

Steffen Rudolph hat an der Humboldt-Universität zu Berlin Jura studiert und war dann im DDR-Ministerium für Verteidigung tätig. Nach der Wiedervereinigung wurde er in die Wehrverwaltung Ost der Bundeswehr übernommen. Zuletzt war er Verwaltungschef der 3. Luftwaffendivision in Berlin-Gatow, die zum 30. Juni aufgelöst wird.

Im Kreiswehrersatzamt Potsdam nehmen über 100 zivile Mitarbeiter die Musterung und Einberufung von Wehrpflichtigen zum Grundwehrdienst vor. Das Einzugsgebiet umfasst Potsdam, Brandenburg sowie die Landkreise Havelland, Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming. Jährlich werden über 4500 Wehrpflichtige durch den ärztlichen Dienst untersucht. Seit Gründung des Amtes im Jahr 1990 wurden 57 261 Wehrpflichtige gemustert und 26 152 davon zum Wehrdienst einberufen. Zu den Aufgaben zählen auch die Bearbeitung von Anträgen auf Kriegsdienstverweigerung beziehungsweise auf Befreiung oder Zurückstellung vom Wehrdienst sowie durch seinen Berufsförderungsdienst die Wiedereingliederung von Zeitsoldaten in den zivilen Arbeitsmarkt.

Rudolph wird voraussichtlich der letzte Amtschef sein, denn das Potsdamer Kreiswehrersatzamt wird im Oktober 2008 aufgelöst. Seine Aufgaben sollen von den Ämtern in Berlin und Cottbus übernommen werden. In einem Grußwort zum Chefwechsel drückte Bürgermeister Burkhard Exner sein Bedauern aus, dass dadurch für die wehrpflichtigen Potsdamer zum Teil beträchtliche Wege entstünden. Bei der Auflösung des Amtes soll es keine betriebsbedingten Kündigungen geben, sicherte Schrömbgens erneut zu. Für die Mitarbeiter sind die Versetzung bzw. sozialverträgliche Ruhestandslösungen vorgesehen. E. Hoh

E. Hoh

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