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Landeshauptstadt: „Der Markt ist reif, Schulessen neu zu organisieren“

Neu im Geschäft: Der Radeberger Caterer DLS beliefert seit diesem Jahr drei Potsdamer Schulen

Stand:

Herr Schletter, seit zwei Monaten versorgt Ihr Radeberger Catering-Unternehmen DLS auch drei Potsdamer Schulen. Wer sind Sie eigentlich?

Wir haben uns 2007 gegründet mit Hauptsitz in Radeberg sowie mehreren Niederlassungen, auch in Berlin, und waren bislang für andere Caterer zuständig. Nun haben wir gedacht, wir bieten selbst Catering-Service an, denn der Markt ist reif, Schulessen anders zu organisieren.

Was machen Sie anders?

Der Trend geht dahin, nicht in Zentralküchen vorzuproduzieren, sondern möglichst vor Ort das Essen zuzubereiten und soviel wie möglich frisch zu produzieren.

Zum Beispiel?

Kartoffeln, Pasta, aber auch Salate und Kaltspeisen lassen sich gut vorbereiten. Der andere Teil, also meist Fisch und Fleisch, wird als Tiefkühlkost geliefert.

Woher kommen denn ihre Produkte?

Wir arbeiten mit vielen regionalen Lieferanten zusammen.

Was heißt regional? Aus Brandenburg?

Deutschland ist für mich regional. Die meisten unserer Lieferanten kommen aus dem ostdeutschen Raum. Viele Frischzutaten bekommen wir aus Neubrandenburg, die Pasta aus Falkenberg. Wir kooperieren mit dem Unternehmen Hofmann Menü in Süddeutschland, die eine Filiale in Babelsberg betreiben. Hofmann produziert Tiefkühlkost.

Und Sie meinen, das ist der neue Kundentrend?

Der Kundentrend ist: Frische vor Ort geht vor. Die Entwicklung geht weg von der Speiseversorgung hin zur Schulgastronomie. Das Essen ist dabei das eine, das andere ist das Drumherum. Weg von der Ausgabestelle hin zur Freeflow-Theke.

Also Selbstbedienung?

Ja, als Buffet mit Selbstentnahme. Das erinnert an Urlaub. Es schult aber auch den Umgang mit Lebensmitteln.

Inwiefern?

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Schüler in den ersten 14 Tagen viel mehr nehmen, als sie essen können. Inzwischen füllen die Abfallbehälter sich sehr viel weniger.

An der Priesterweg-Grundschule kostet Ihr Essen 2,99 Euro. Wie kann man bei dem geringen Preis Qualität liefern?

Der Preis von 2,99 Euro ist das Grundangebot mit Essensausgabe. Die Freeflow-Theken sind teurer, zwischen 3,15 und 3,30 kostet da das Essen. Wir sind damit fast die teuersten Anbieter in den neuen Ländern. Zu Beginn hatten wir deswegen auch weniger Akzeptanz. Inzwischen kommen aber die Anfragen.

Wie arbeiten Sie mit den Potsdamer Schulen zusammen?

Wir sind ständig unterwegs und diskutieren mit den Schulen die Zusammensetzung der Speisepläne. In Potsdam gründen die Schulen gerade ihre Essenskonferenzen. Ab Oktober werden wir dann auch in permanentem Kontakt mit ihnen stehen.

Die Fragen stellte Grit Weirauch

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