ATLAS: Der Markt regiert
Guido Berg über die Standortwahl für die neue Schule im Bornstedter Feld
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In der Potsdamer Lokalpolitik wedelt schon wieder der Schwanz mit dem Hund: Wie bekannt wurde, soll die neue Grundschule im Bornstedter Feld nicht dort gebaut werden, wo es die städtische Fachbehörde für notwendig und richtig erachtet. Vielmehr ist nach derzeitigem Wissenstand das für die Standortwahl ausschlaggebend, was der Entwicklungsträger Bornstedter Feld für die Grundstücksmarkt-Situation in der Stadt hält. Die Schule soll also nicht auf vorgeblich gut vermarktbarem Land südlich der Biosphäre, sondern auf einer angeblich weniger gut verkaufbaren Fläche an der Pappelallee gebaut werden. Das, obwohl diese Straße stark befahren ist und dieser Standort im Entwicklungsgebiet als wenig zentral gilt. Die dahinter steckende Logik muss man sich bitte einmal verdeutlichen: Schulen werden nicht dort gebaut, wo Schüler sind, sondern auf Grundstücken, die sowieso niemand haben will. Damit wird die schul-pädagogische Leitplanung aufgegeben zugunsten eines Grundstückspreis-Opportunismus’ billigster Sorte. Wo ist da noch das Primat der Politik? Wo ist da das Prinzip ,alles für unsere Kinder’ zu erkennen, dass unsere Lokalpolitiker sonst so großspurig im Munde führen?
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